5. März 1944

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Editorial 1938 1939 1940 1941 1942 1943 1944 1945 1946 1947 1948 1949 Epilog Anhang

Chronik 40–45

Januar Februar März April Mai Juni Juli August September Oktober November Dezember Eine Art Bilanz Gedankensplitter und Betrachtungen Personen Orte Abkürzungen Stichwort-Index Organigramme Literatur Galerie:Fotos,Karten,Dokumente

Chronik 45–49

1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20. 21. 22. 23. 24. 25. 26. 27. 28. 29. 30. 31.

Erfahrungen i.d.Gefangenschaft Bemerkungen z.russ.Mentalität Träume i.d.Gefangenschaft

Personen-Index Namen,Anschriften Personal I.R.477 1940–44 Übersichtskarte (Orte,Wege) Orts-Index Vormarsch-Weg Codenamen der Operationen im Sommer 1942 Mil.Rangordnung 257.Inf.Div. MG-Komp.eines Inf.Batl. Kgf.-Lagerorganisation Kriegstagebücher Allgemeines Zu einzelnen Zeitabschnitten Linkliste Rotkreuzkarte Originalmanuskript Briefe von Kompanie-Angehörigen

English
GEO & MIL INFO
Krakau Karte — map
Reserve-Lazarett V Krakau, Teillazarett Studentenheim[1]
San.-Abt. Krakau Wehrkreis-Kom­mando General­gouvernement BdE

5.3.44. Ich liege im Reservelazarett V, Krakau. Es ist ein ehemaliges Studentenheim. Heute ist der Fuß nun endlich geröntgt worden. Ich habe die Aufnahme gesehen. Der Bruch ist deutlich zu erkennen. Wie ein weißer Strich geht er quer durch den Knochen. Eine glatte Fraktur. Ich liege wieder im Bett, während der Oberarzt neben mir am Tisch sitzt. Er hat eine Schreibmaschine mitgebracht und schreibt den Krankenbericht gleich selbst, indem er abwechselnd meinen Fuß untersucht und dann wieder ein paar Sätze schreibt. „Wer hat Ihnen den Verband angelegt?“ fragt er zwischendurch, „der ist ja vorbildlich gewickelt!“ Ich sage ihm, dass ihn der Oberarzt in Losowatka selbst gemacht hat. „Den lassen wir gleich drum!“, meint er.

Ich habe zwei Krücken bekommen, mit denen ich durch die Gänge des Lazaretts stelze, wenn ich mal hinaus muss. Jetzt stehen sie am Kopfende meines Bettes. Die Betreuung hier im Lazarett ist wieder vorbildlich.

Insgesamt gesehen haben sich die Verhältnisse auf diesem meinem zweiten Verwundetentransport und Lazarettaufenthalten aber in jeder Hinsicht bedeutend verschlechtert. Im vergangenen Jahr war ich noch mit einem richtigen Lazarett-D-Zug zurückgefahren. Der Zug war gut gefedert und flog förmlich heimwärts. Diesmal stand nur noch ein Güterzug zur Verfügung, der im Schneckentempo zurückschlich. Damals betreuten noch DRK-Schwestern die Verwundeten im Zug. Diesmal sind sie durch Leichtverwundete ersetzt. Auch die Geschenke und Führerpakete sind sehr dürftig geworden, und die Betreuung in manchen Lazaretten ist schlampig und nachlässig geworden.

Außer mir liegt noch ein junger Leutnant im Zimmer. Er hat seine erste Verwundung. Das merkt man daran, dass er von morgens bis abends nur von seinem Kopfschuss redet. Das ist bei Anfängern immer so.

Als ich hier in Krakau ankam, hatte ich eine Postkarte an Hilde Voß geschrieben. Jetzt sehe ich sie gerade draußen an der offenen Tür vorübergehen. Gleich darauf tritt sie ein. Nach der Begrüßung setzt sie sich auf ••• S. 197 •••meinen Bettrand und packt erst einmal ihre Mitbringsel aus: Ein Glas Bienenhonig, einen Würfel Kunsthonig, ein halbes Pfund Butter und ein Weißbrot. Dann unterhalten wir uns lange und ausführlich bis zum Ende der Besuchszeit.

Ich schreibe einen Brief an meinen Regimentskommandeur Haarhaus, auf den ich aber nie eine Antwort erhalten habe.


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