11. November 1941
| GEO & MIL INFO | ||||
|---|---|---|---|---|
| Tichozki/Ssuchaja-Kamenka | 
| |||
| mit verstärktem sMG-Zug bei der 5. Kompanie[1] eingesetzt | ||||
.png)
11.11.1941.[3] Die Schützenkompanie, der ich unterstellt bin, wird in Tichozki stationiert. Dieses kleine Dorf liegt in einer Talmulde, die parallel zum Doneztal verläuft, von diesem aber durch einen langgestreckten Bergzug von mächtiger Höhe und Breite getrennt ist. Auf dem breiten, schwach gewölbten Rücken dieses Bergzuges werden unsere Stellungen liegen.
Unsere Kompanie nähert sich von Osten, erreicht den Rand der ziemlich steilwandigen Talmulde und beginnt den Hang zu dem Dorf hinabzusteigen, das wir unten in der Mulde liegen sehen.
Da rauscht es in der Luft, und eine Lage[4] Werfergranaten schweren Kalibers haut in unserer Nähe ein. Der Iwan ist also keineswegs bis hinter den Don zurückgegangen. Außerdem kann er offensichtlich das ganze Gelände einsehen. In der ersten Überraschung waren wir in Deckung gegangen. Ich hatte mich im Heranrauschen der Granaten instinktiv hingeworfen, stehe aber sofort wieder auf, denn der Weg ist schlammig. Nun bin ich verdreckt, und ich habe ••• S. 51 •••mich über diesen voreiligen Hechtsprung noch lange geärgert. Drei andere Kameraden waren hinter eine hohe Strohmiete gesprungen. Die waren wenigstens sauber geblieben. Nun aber beeilen wir uns, in das gedeckte Tal zu kommen. Da rauscht schon die zweite Lage heran. Die drei Landser von der Strohmiete sind noch keine zehn Meter weiter gegangen, als eine Granate genau an der Stelle krepiert, wo die drei eben noch gelegen haben.
Wir gelangen nun ohne weitere Zwischenfälle in das Dorf und sind nun halbwegs gesichert, denn für gezieltes Feuer ist der Ort nicht erreichbar. Wir lösen die Ungarn ab. Ich sehe mit Verblüffung, wie aus jedem Haus zehn bis zwölf Mann herausquellen, wo wir nur sechs von uns wieder hineinlegen können. Auch aus den Stellungen kommen sie in langen Schlangen mit friedensmäßiger Gruppenstärke, während wir nur vier bis sechs Mann Besatzung hinstellen können.
|
Editorial 1938 1939 1940 1941 1942 1943 1944 1945 1946 1947 1948 1949 Epilog Anhang |
|
Januar Februar März April Mai Juni Juli August September Oktober November Dezember Eine Art Bilanz Gedankensplitter und Betrachtungen Personen Orte Abkürzungen Stichwort-Index Organigramme Literatur Galerie:Fotos,Karten,Dokumente |
|
1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20. 21. 22. 23. 24. 25. 26. 27. 28. 29. 30. 31. Erfahrungen i.d.Gefangenschaft Bemerkungen z.russ.Mentalität Träume i.d.Gefangenschaft Personen-Index Namen,Anschriften Personal I.R.477 1940–44 Übersichtskarte (Orte,Wege) Orts-Index Vormarsch-Weg Codenamen der Operationen im Sommer 1942 Mil.Rangordnung 257.Inf.Div. MG-Komp.eines Inf.Batl. Kgf.-Lagerorganisation Kriegstagebücher Allgemeines Zu einzelnen Zeitabschnitten Linkliste Rotkreuzkarte Originalmanuskript Briefe von Kompanie-Angehörigen |
- ↑ KTB 257. I.D., NARA T-315 Roll 1804 Frame 000129/162
- ↑ Deutsche Heereskarte Osteuropa 1:300.000 Blatt Z50 Isjum bei MAPSTER
- ↑ KTB 257. I.D., NARA T-315 Roll 1804 Frame 000126; Benary S. 69
- ↑ Lage oder Lagenfeuer, Salve, Gruppenfeuer und geschützweises Feuer sind die Feuerarten der Artillerie.