Amtshaus

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Jedes Amt brauchte ein Amtshaus für die Büros der Amtsverwaltung und der Polizei.

Barop ("Mutteramt" 1874–1888)

Der Amtmann des neu gebildeten Amtes Barop bezog mit seinen Mitarbeitern[1] 1874 ein Mietobjekt an der damaligen Harkortstraße, jetzt Am Spörkel 24. Das als "Wellersches Haus" bezeichnete Gebäude gehörte den Gemeinden Kirchhörde, Barop und Menglinghausen und lag im damals Station Barop genannten Teil von Menglinghausen.[2] Der Amtmann erhielt im Hause eine kostenlose Dienstwohnung.[3] Das Gebäude musste allerdings noch umgebaut werden und erhielt einen Anbau, um ein Gefängnis unterzubringen.

1882 wurde das "Goebelsche Haus" in Hombruch, Bahnhofstraße 9 gegenüber der damals erst geplanten evangelischen Kirche angemietet und bis 1895 durch die Amtsverwaltung Kirchhörde weiter genutzt, während die Verwaltung des neuen kleineren Amtes Barop 1888 umziehen musste.

Kirchhörde

Am 22.01.1895 wurde der Neubau eines Amtshauses für Kirchhörde beschlossen. Am 21.02. wurden 30.000 Mark bereitgestellt, am 12.03. das Grundstück ausgesucht; es lag in der Bahnhofstraße 12 (Grundstück der jetzigen Bezirksverwaltungsstelle Hombruch, Harkortstraße 58), gehörte dem Kaufmann Chr. Kuhn, neben dessen Wohnhaus es lag. (Das Kaufhaus Kuhn stand in der Bahnhofstraße 14.) Am 17.05. war bereits mit dem Bau begonnen worden. Am 29.10. wurde der Dienstbetrieb im Neubau aufgenommen. Die offizielle Einweihung nahm Amtmann Kuntze im Rahmen eines Festmahles vor.

Vor dem Amtshaus wurde ein Denkmal für Friedrich Harkort errichtet, eine Bronzebüste auf einem von einem Gitter umgebenen Granitsockel, und am 17.06.1896 eingeweiht.

Der für Barop, Kirchhörde und die Amtssparkase zuständige Rendant wohnte (und arbeitete) getrennt davon.

Barop

Als das Amt 1888 geteilt wurde, blieb die Amtsverwaltung Kirchhörde in den bishrigen Amtsräumen. Das Amt Barop brauchte ein neues Amtshaus. Zunächst mietete man eine Etage des Kuithanschen Hauses in der Harkortstraße (heute Am Spörkel); dort war das Amt Barop jedenfalls 1890 zur Miete.

Der Neubau eines Amtshauses für Barop wurde am 15.07.1890 beschlossen. Das Grundstück an der Lindenstraße in Baroperhaide (heutige Baroper Bahnhofstraße im damals auch als Städtisch Barop bezeichneten Teil von Barop) wurde von Herrn Gildehaus angekauft. Architekt des Neubaus, der auch eine Wohnung für den Amtssekretär beinhalten solllte, war Herr Baumeister aus Barop. Am 30.09. war Grundsteinlegung, im August 1891 ist das Gebäude wohl bezogen worden. Der Bau wurde 1904 um ein Wohnhaus für den Amtmann ergänzt, das mindestens bis 1957 stand.[4]

Wellinghofen

Zunächst war die Verwaltung (zumindest das Standesamt) im Reiser'schen Haus untergebracht.

Am 03.02.1890 genehmigte die Amtsversammlung Wellinghofen den Neubau eines Amtshauses. Der Bauplatz lag an dem Weg nach der Holtbrügge, dem Hof Schulte-Wellinghofen gegenüber, offensichtlich das heutige Grundstück Wellinghofer Amtsstraße 23. Am 31.03. war bereits abzusehen, dass in drei Monaten ein wahrer Prachtbau entstanden sein würde, aber – aus welchen Gründen auch immer – erst März/April 1893 konnte das neue Amtshaus bezogen werden.

1901 war das Amtshaus bereits um einen Anbau vergrößert worden. Für das Kriegswirtschaftsamt des Amtes Wellinghofen war 1916 dennoch dort kein Platz mehr.

Am Ende des zweiten Weltkriegs wurde das Amtshaus durch Bomben zerstört[5]. 1954 wurde unter dem alten, heute noch verwendeten Namen für die Bezirksverwaltungsstelle Wellinghofen an der Wellinghofer Amtsstraße 23 ein moderner Bau errichtet.


  1. drei Bürobeamte (einer von ihnen könnte stellvertretender Standesbeamter werden), zu denen noch ein Polizeikommissar und zwei Amtspolizeidiener kamen
  2. Da diese Siedlung übergangslos an Baroperhaide, den später Städtisch Barop genannten Teil von Barop angrenzte, wurde die Lage des Amtshauses dann und wann auch als in Baroperhaide liegend beschrieben. Baroperhaide oder Baroper Heide umfasst die Siedlungen in der Gemeinde Barop, die südostwärts und getrennt von den Dorflagen Groß Barop und Klein Barop im weiteren Bereich der Stockumer Straße gelegen sind.
  3. Akten des Amtes Barop, Stadtarchiv Dortmund, Bestand 17, Schreiben des Regierungspräsidenten vom 20.07.1874
  4. Plan: Stadtarchiv Dortmund, Bestand 17 (Amt Barop) Band 182; Luftbild: Reihe 1957–80 im Menü zuschalten
  5. Walter Gronemann: Kleine Geschichte des Amtes Wellinghofen, Stadtsparkasse Dortmund, 1983, S. 46