Oskar Freiherr von Steinaecker

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Oscar (auch: Oskar) Luis Joseph Wilhelm Freiherr von Steinaecker war ab 1874 Amtmann des damals neu gebildeten Amtes Barop bis zu dessen Aufteilung in die Ämter Barop und Kirchhörde im Jahr 1888.

Die frühere Schmiedestraße wurde ihm zu Ehren in Steinäckerstraße umbenannt.

2014-03-08 Oskar Frhr.v.Steinäcker (1).jpg 2014-03-08 Oskar Frhr.v.Steinäcker (2).jpg

Lebenslauf[1]

Oscar Luis Joseph Wilhelm von Steinaecker wurde am 11. April 1831 in Mainz als Kind von Agnes Caroline Adelaide Freiin von der Asseburg (24 Jahre alt) und Heinrich Julius Friedrich Bruno Freiherr von Steinaecker (42 Jahre alt) geboren.

Zunächst begann er eine Militärkarriere.

1849 ernannt zum Portepee-Fähnrich
1850 ernannt zum Seconde-Lieutenant
1854 ein Jahr zur Dienstleistung beim 2. Artillerie-Regiment kommandiert
1855 durch Tausch ins 8. Jäger-Bataillon versetzt
1858 wurde ihm mit Pension [und] bedingter Berechtigung zur Anstellung im Zivildienst der Abschied bewilligt
1859 wurde ihm der Charakter als Premier-Lieutenant verliehen mit Erlaubnis zum Tragen der Armeeuniform
(Datum noch unbekannt) wurde er zur Disposition gestellt

Oskar stotterte von Hause aus. Heilungsversuche misslangen; daher war er gezwungen, aus der Armee auszuscheiden. Zunächst fand er Anstellung im Kriegsministerium, wo er 1860 nach einjähriger [Probezeit?] zum Geheimsekretär ernannt wurde.

Nachdem er Amtmann und stellvertretender Bürgermeister in Lünen gewesen war, wurde Oscar von Steinaecker am 14. Juli 1874, im Alter von 43 Jahren, zum Amtmann des neu gebildeten Amtes Barop gewählt, wo er sich finanziell recht gut stand. Er nahm Wohnung in Station Barop.

Die Amtseinführung wurde von einem Comitee vorbereitet, das eine rege Tätigkeit entfaltete. (Einzelheiten folgen)

Den Zeitungsberichten zufolge war er sehr beliebt. (Einzelheiten folgen)

Er hat, wenn auch erfolglos, als liberaler Politiker für den Landtag kandidiert. (Einzelheiten folgen)

Am 17. Mai 1882, im Alter von 51 Jahren, heiratete er Clara Maria Auguste Ferié, damals 26 Jahre alt.

Sein erster Sohn Heinrich Gottfried Oskar wurde am 17. Mai 1883 geboren.

Am 7. September 1884 starb seine Mutter Agnes Caroline Adelaide im Alter von 77 Jahren im Gasthaus Hobertsburg bei Dortmund.

Seine Frau Clara starb am 1. November 1885 in Barop im Alter von 29 Jahren. Sie waren seit 3 Jahren verheiratet.

Oscar von Steinaecker heiratete dann im Alter von 58 Jahren am 26. Juni 1889 in Benrath die 30-jährige Elise Leysieffer. Seine zweite Frau war die Tochter eines wohl überaus reichen Holzhändlers und Besitzer eines bedeutenden Holzsägewerkes in Düsseldorfs Nähe, der seinem Schwiegersohn Oskar als Morgengabe für 1,5 Mill. Mark in Düsseldorf eine chemische Fabrik erbaut und geschenkt haben soll.

Infolgedessen hatte Oskar von Steinaecker seine Amtmannsstelle niedergelegt und widmete sich dem Betrieb seiner Fabrik.

Am 31. Oktober 1890 wurde in Düsseldorf sein zweiter Sohn Gustav Heinrich Oskar Bruno Richard Eugen Emil Julius geboren.

Oscar von Steinaecker starb nach kurzem schweren Leiden am 26. April 1893, im Alter von 62 Jahren, in Engers am Rhein an Lungenentzündung.

Aufgaben als Amtmann

Was ist ein Amt?

Die Begriffe "Amt" und "Amtmann" haben viele Bedeutungen. Den Amtmann kennen wir heute als einen gehobenen Beamten in einem kommunalen oder staatlichen Amt. Ein Amtmann, wie Steinaecker es war, leitete eine untere staatliche Verwaltungsbehörde, die zwischen den Gemeinden und den Landkreisen stand. Diese Ämter entstanden ab den 1840er Jahren aus den vorhergehenden Bürgermeistereien; zugleich wurden die Kirchspiele zu Gemeinden. Das Amt Barop wurde 1874 geschaffen und 1888 aufgrund der mit dem Bevölkerungswachstum steigenden Verwaltungsaufgaben in die Ämter Kirchhörde und Barop geteilt. Die Teilungsgrenze verlief quer über die Steinäckerstraße an der Stelle, wo noch heute die Ortstafel Barop/Hombruch steht. Die Ämter bestanden in NRW bis zur Kommunalreform der 1970er Jahre; die unsrigen waren allerdings schon durch die Eingemeindung 1929 weggefallen.

Was machte ein Amtmann?

Zeitungsnachrichten geben einen Einblick in die vielfälgtigen Aufgaben, Ämter und Ehrenämter eines preußischen Amtmanns. (Einzelheiten folgen)

Stammbaum[1]

Nicolaus Steinecker

* 1539/47, + 1580
Bürger in Zerbst

Dieterich (Theodorus) Steinecker

* 09.03.1572, + 15.02.1638
27.07.1585 am Gymnasium Illustre
Hausbesitzer und Brauer in Zerbst

Otto Johann von Steinaecker

* 1607, + 15.10.1667
Schwedischer Oberst
Schwedischer Gesandter bei Wallenstein
Herr auf Brumby[3] und Haldem[4]

⚭ Agnese Margarete von Vincke
geb. von der Horst
* nach 1681

Joachim von Steinaecker

* 17.02.1606, + 16.07.1679
Kurbrandenburgischer Oberst
Herr auf Gröningen und Deersheim[5]

1.⚭ NN
+ 1652

2.⚭ Catharina von Jordans

Sabina Dorothea

* 04.08.1610, + 1679

Christoph Georg von Steinaecker[6]

* 13.08.1612, + 12.02.1671
Schwedischer Oberst, Kommandant von Stettin
Herr auf Lindow und Nipperwiese[7]

1.⚭ Agnese von Trampe
* 1617, + 1658

2.⚭ Elis. Tugendreich von Horn
+ 1694

Margaretha

* 08.05.1614

Andreas

* 26.12.1617, + 13.04.1618

Eltern der folgenden Stammlinie
Das Wappentier ist eine Gemse
Anton Christian

* 1647, + 08.12.1703
Herr auf Brumby, Haldem, Lindow, Nipperwiese

⚭ Elis. Tugendreich von Horn

Johann Alexander

* 13.05.1678, + 25.03.1743
Herr auf Brumby, Haldem, Lindow, Nipperwiese

⚭ 18.05.1700 Catharina von Mengersen
* 22.11.1669, + 19.10.1740

Frantz Christian Bruno

* 24.04.1704, + 23.10.1750
Herr auf Haldem, Brumby, Lindow und Nipperwiese

⚭ Anna Louise von Sydow
* 06.01.1715, + 28.12.1784

Friedrich Wilhelm

* 31.07.1745, + 21.10.1824
Herr auf Brumby

⚭ Henriette von Blomberg
* 04.05.1749, + 16.07.1818

Franz Christian Gottlob Bruno

* 14.12.1750, + 31.03.1832
Herr auf Rosenfelde, Klein Zarnow[8]

1.⚭ 14.12.1772 Henriette Gräfin von Sparr
* 08.12.1750, + 27.01.1786

2.⚭ Maria Sophia Stelter, geb. Jahn
* 1738, + 1804

Stammeltern der Rosenfelder Linie

5 weitere Kinder
Stammeltern der folgenden Brumbyer Linie
Burg Brumby
Heinrich Julius Friedrich Bruno

* 11.01.1789, + 10.01.1861
Generalmajor

⚭ Agnes Freiin von Asseburg
* 21.12.1806, + 04.09.1884

Oskar als Jugend­licher[1]
Oskar Karl Friedrich Josef Wilhelm

* 11.04.1831, + 26.04.1893
Premierleutnant z. D., Amtmann, dann Fabrikbesitzer

mit Agnes von Moisy

Verlobung 22.11.1862[9]

Klara[1]
1.⚭ Klara Ferié

* 1856 in Dortmund, + 1885 in Barop

2.⚭ Elise Leysieffer

* 1855, + 09.05.1925 in Berlin
Verlobung 25.09.1888, Heirat 26.06.1889

Heinrich Gottfried Oskar

* 17.05.1883, + 22.02.1963
Pfarrer

⚭ Magdalena von Walsleben
* 17.05.1871, + 11.01.1959
Rotkreuzschwester

Gustav Oskar Bruno Richard Eugen Emil Julius

* 31.10.1890, + 1945
Vertreter

⚭ Käthe Mautner
* 12.05.1893

Nobilitierung

Die Nobilitierung von Otto Johann, Joachim und Christoph Georg erfolgte mitten im Dreißigjährigen Krieg durch Kaiser Ferdinand III. am 12. September 1637, und zwar obwohl sie in schwedischen Diensten, also auf der feindlichen Seite standen und gegen ihn kämpften.

Bald bezeichneten sie sich als Freiherren. Karl Philipp Joachim von Steinaecker, fürstlich halberstädtischer Oberförster und Herr auf Haldem, erhielt am 12. Mai 1651 die kurbrandenburgische Bestätigung des Freiherrentitels.

Die unbeschränkte Anerkennung des Freiherrentitels gewährte Wilhelm I., König von Preußen am 27. April 1861 für die gesamte I. Linie auf Burg-Brumby; am 27. April 1871 erteilte er, mittlerweile Deutscher Kaiser, die Erlaubnis zur Fortführung des Freiherrentitels auch für die II. Linie auf Rosenfelde in Pommern.

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 Die meisten Angaben zu Lebenslauf und Stammtafel sowie die Fotos von Oskar und Klara wurden freundlicherweise von Herrn Gert H. v. Steinaecker zur Verfügung gestellt.
  2. aus den Akten im Archiv der Kirchengemeinde St. Clemens in Hombruch
  3. im Landkreis Calbe a./S. (heute Sachsen-Anhalt), spätestens 1670 erworben (Archiv Brumby, Burg-Brumby, Ahnenforschung in Brumby)
  4. im Osnabrückschen bei Minden in Westfalen, 1641 erworben, 1775 an Julius August von der Horst zurückgegeben (die Website ist mir jedoch als unzuverlässig bezeichnet worden)
  5. im Magdeburgischen, 1680 eworben
  6. weiterer Link zu Christoph
  7. in Pommern, 1638 erworben
  8. beide im Landkreis Greifenhagen (Heimatkreis Greifenhagen)
  9. Verlobungsanzeige; zwei Jahre später und sogar noch vier Jahre später wurde Oskar per Zeitungsanzeige gegen Belohnung gesucht; möglicherweise sollte er Kranzgeld zahlen.

Literatur

Weblinks