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Wie stellt man das am besten dar? Ich versuche, beide Teile parallel zu setzen, bis sie sich dann treffen. Man kann es so wie Zeitungsspalten lesen oder nach Zeitabschnitten, wie man möchte. | Wie stellt man das am besten dar? Ich versuche, beide Teile parallel zu setzen, bis sie sich dann treffen. Man kann es so wie Zeitungsspalten lesen oder nach Zeitabschnitten, wie man möchte. | ||
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== Geschichte der Afrikamissionare – „Weiße Väter“ == | == Geschichte der Afrikamissionare – „Weiße Väter“ == | ||
− | 1868 gründete [[w:Charles Martial Allemand Lavigerie|Charles Martial Allemand Lavigerie]], seit 19. Januar 1867 Erzbischof von Algier, später (1882) Kardinal, die Missionsgesellschaft der Afrikamissionare - | + | 1868 gründete [[w:Charles Martial Allemand Lavigerie|Charles Martial Allemand Lavigerie]], seit 19. Januar 1867 Erzbischof von Algier, später (1882) Kardinal, die Missionsgesellschaft der Afrikamissionare - {{w|Weiße Väter}}<ref>und 1869 die Weißen Schwestern</ref> (lateinisch Patres Albi, kurz PA, französisch Pères Blancs), eigentlich „Gesellschaft der Missionare von Afrika“ (lateinisch Societas Missionariorum Africae, französisch Société des missionaires d’Afrique), Ordenskürzel: MAfr. Sie wurde 1885 vorläufig und 1908 endgültig vom Papst bestätigt. Ihr Name leitet sich von ihrem Ordensgewand (weiße, nordafrikanische Gandoura und Burnus) ab. Weil „weiß“ oft mit der Kennzeichnung der Hautfarbe verwechselt wurde, wird die Bezeichnung [https://www.afrikamissionare.de/ „Afrikamissionare“] bevorzugt. |
Wichtig war dem Gründer, dass seine Missionare in Gemeinschaften von wenigstens drei Mitbrüdern lebten. Die "Regel der Drei" sollte auf keinen Fall aufgegeben werden. | Wichtig war dem Gründer, dass seine Missionare in Gemeinschaften von wenigstens drei Mitbrüdern lebten. Die "Regel der Drei" sollte auf keinen Fall aufgegeben werden. | ||
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* 1875 in Tunesien | * 1875 in Tunesien | ||
* 1878 Missionsstationen in Ostafrika | * 1878 Missionsstationen in Ostafrika | ||
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* 1894 in Französisch-Sudan (heute Mali, Burkina Faso und Guinea) | * 1894 in Französisch-Sudan (heute Mali, Burkina Faso und Guinea) | ||
* 1874 Niederlassungen in Frankreich | * 1874 Niederlassungen in Frankreich | ||
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* 2008 wird der deutsche Provinzial Pater Detlef Bartsch zum neuen Provinzial der Europaprovinz ernannt, die vom 1. Juli 2008 an als gemeinsame Provinz für Europa alle bisherigen Provinzen der einzelnen Länder Europas ersetzt. Die bisherigen Provinzen gelten fortan als Sektoren der Europaprovinz. | * 2008 wird der deutsche Provinzial Pater Detlef Bartsch zum neuen Provinzial der Europaprovinz ernannt, die vom 1. Juli 2008 an als gemeinsame Provinz für Europa alle bisherigen Provinzen der einzelnen Länder Europas ersetzt. Die bisherigen Provinzen gelten fortan als Sektoren der Europaprovinz. | ||
* 2011 arbeiten die Weißen Väter in 20 Ländern Afrikas. Ordenshäuser gibt es in Belgien, Deutschland,Frankreich, Großbritannien, Irland, Italien, Luxemburg, Niederlande, Polen, der Schweiz, Kanada, Mexiko, den USA, Brasilien, Indien und den Philippinen. Im Januar 2011 gehörten der Gemeinschaft 1.495 Patres und Fratres an. | * 2011 arbeiten die Weißen Väter in 20 Ländern Afrikas. Ordenshäuser gibt es in Belgien, Deutschland,Frankreich, Großbritannien, Irland, Italien, Luxemburg, Niederlande, Polen, der Schweiz, Kanada, Mexiko, den USA, Brasilien, Indien und den Philippinen. Im Januar 2011 gehörten der Gemeinschaft 1.495 Patres und Fratres an. | ||
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+ | == Otto Kaiser == | ||
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+ | * 1885, am 25. November, wird Otto Kaiser als Sohn eines Kleinbauern und einer Hebamme geboren. | ||
+ | * Um 1898 mit ca. 13 Jahren erste Arbeitsstelle in einer Spinnereifabrik, abends beim Pfarrer Latein- und Griechischunterricht | ||
+ | * Um 1902 als 17-jähriger regelmäßiger Schulbesuch (wohl Gymnasium?) | ||
+ | * Theologiestudium mit zweijähriger Unterbrechung durch den Wehrdienst | ||
+ | * 1914 am 7. Juli Priesterweihe; Thema der Primizpredigt: „Der barmherzige Samariter“ | ||
+ | * Nach wenigen Wochen als Priester Einberufung; Im ersten Weltkrieg Divisionspfarrer und Sanitäter | ||
+ | * Nach dem Krieg einige Monate in einer Landgemeinde, gab das Rauchen auf. | ||
+ | * Versezung nach Karlsruhe, dort kümmerte er sich um eine Gruppe von 400–500 Kindern, die versprochen hatten, auf Alkohol zu verzichten, was er ebenfalls tat, um ein Vorbild zu geben; in der Armenarbeit bemühte er sich, jedem noch so Armen ein Stück Fleisch zukommen zu lassen. | ||
+ | * Versetzung nach Badan-Baden | ||
+ | * Versetzung nach Gengenbach; dort Gründung einer Komsumgenossenschaft mit einem kleinen Lebensmittelladen; jede Woche ließ er für die Armen ein Schwein schlachten und durch eine eigene Niederlassung von Elisabethenschwestern (Franziskaner-{{w|Tertiaren}}) an die Armen verteilen. | ||
+ | * Gründung der Bau- und Spargenossenschaft „Der barmherzige Samariter“ | ||
+ | * Sein soziales, überkonfessionelles Handeln rief Verleumdungen und Schmähschriften hervor, gegen die er sich bis 1926 in der Zeitschrift „Das Neue Volk” zu verteidigen wusste. | ||
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Version vom 29. Februar 2024, 20:52 Uhr
Wer kennt in Hörstel nicht das Kloster auf dem Harkenberg, das Samariter Fastenzentrum? Aber wer weiß auch, was es damit auf sich hat? Das Fasten als ganzheitlicher Ansatz zur Heilung hat seine Geschichte, die Ordensgemeinschaft der Weißen Väter die ihre, und diese beiden Geschichten treffen sich hier in Hörstel auf dem Harkenberg.
Wie stellt man das am besten dar? Ich versuche, beide Teile parallel zu setzen, bis sie sich dann treffen. Man kann es so wie Zeitungsspalten lesen oder nach Zeitabschnitten, wie man möchte.
Geschichte der Afrikamissionare – „Weiße Väter“1868 gründete Charles Martial Allemand Lavigerie, seit 19. Januar 1867 Erzbischof von Algier, später (1882) Kardinal, die Missionsgesellschaft der Afrikamissionare - Weiße Väter[1] (lateinisch Patres Albi, kurz PA, französisch Pères Blancs), eigentlich „Gesellschaft der Missionare von Afrika“ (lateinisch Societas Missionariorum Africae, französisch Société des missionaires d’Afrique), Ordenskürzel: MAfr. Sie wurde 1885 vorläufig und 1908 endgültig vom Papst bestätigt. Ihr Name leitet sich von ihrem Ordensgewand (weiße, nordafrikanische Gandoura und Burnus) ab. Weil „weiß“ oft mit der Kennzeichnung der Hautfarbe verwechselt wurde, wird die Bezeichnung „Afrikamissionare“ bevorzugt. Wichtig war dem Gründer, dass seine Missionare in Gemeinschaften von wenigstens drei Mitbrüdern lebten. Die "Regel der Drei" sollte auf keinen Fall aufgegeben werden. Erste Ordensangehörige aus Deutschland waren:
Ausbreitung der Ordenstätigkeit:
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1890 übernehmen die Weißen Väter, da wegen des Kulturkampfes Niederlassungen in Deutschland nicht erlaubt sind, das 1232 erbaute, ziemlich verfallene Dominikanerinnenkloster Marienthal, als Ausbildungsstätte für deutsche Missionsberufe. Später folgen Niederlassungen in Deutschland:
Der erste Weltkrieg schlägt der deutschen Provinz schmerzliche Wunden. Viele Studenten, Brüder und Patres werden zum Kriegsdienst eingezogen, mancher kehrt nicht mehr zurück. Für die Missionsarbeit in Afrika wird die Isolierung von der Heimat fast zu einer Existenzfrage. Deutsche Missionare in Afrika werden interniert oder ausgewiesen.
Bau des Noviziates in Hörstel
Weitere Entwicklung des Ordens
1965 gibt es einen neuen Anfang für die Provinz. Es dauert aber noch einige Jahre die Spaltung ganz zu überwinden. Finanzielle Belastungen werden aufgefangen. Das Gymnasium in Großkrotzenburg wird an die Franziskaner verkauft. Missionsschulen werden anfangs noch als Schülerheime genutzt und erhalten danach andere Aufgaben; Linz und Haigerloch werden zu Seniorenheimen für ältere Mitbrüder. Die Missionshäuser in Rietberg und Amberg werden verkauft.
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Otto Kaiser
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Quellen
- Gertrud Walter, Theo Kisters: Einbruch des Lichts durch Fasten, (Selbstverlag) Volkertshausen, 2. Auflage 1989
- Website der Weißen Väter
- Wikipedia-Artikel: Weiße Väter
- ↑ und 1869 die Weißen Schwestern