Station Barop
Reihe: Historische Wahrzeichen unserer Heimat. Teil VII
Der Baroper Markt
Die Eröffnung des Baroper Bahnhofes der Bergisch-Märkischen Eisenbahn 1848 brachte natürlich verstärkt Industrie in unsere Heimat und dadurch natürlich auch eine größere Bevölkerung. In dieser Zeit gehörten die Ortschaften Hombruch, Kruckel und Barop um den Bahnhof noch zum Amt Hörde, die Gemeinden Eichlinghofen, Salingen und Persebeck zum Amt Lütgendortmund.
Die Gemeindevorsteher kamen zu der Meinung, dass ein Korn- und Wochenmarkt die Bedürfnisse der wachsenden Bevölkerung decken kann. Als Einzugsbereich wurde das Gebiet von Barop über Oespel, Eichlinghofen, Menglinghausen und Kruckel bis Löttringhausen in Aussicht genommen. Die verantwortlichen Gemeindevorsteher fanden Unterstützung bei Friedrich Harkort und dem Direktor der Baroper Maschinenfabrik, Winter. Das Ansiedeln einer Sparkasse war zum Scheitern verurteilt, da schon eine Geschäftsstelle in der Hombrucher Bismarckschule eingerichtet war. Der damals zuständige Rendant Klewitz stand der Neueinrichtung negativ gegenüber, da er eine Benachteiligung seine Geschäftsstelle befürchtete.
Der Wochenmarkt wurde von der Regierung in Arnsberg am 06.01.1866 genehmigt, mit der Auflage, den wilden Marktplatz auf dem Vorplatz des Baroper Bahnhofs zu beenden. Allerdings besagte die Auflage auch, dass der neue Marktplatz in der Nähe der Station Barop abzuhalten sei.
Direktor Winter, ein großer Befürworter des neuen Wochenmarktes, erstellt ein Plakat mit folgendem Wortlaut:
- Nachdem seitens der Königlichen Regierung zu Arnsberg die Genehmigung zur Abhaltung eines Korn und Wochenmarktes erteilt wurde, wird zum ersten Mal am Dienstag dem 27. Februar des Jahres 1866 ein Korn- und Wochenmarkt und an jedem Freitag jeweils von 9-11 Uhr abgehalten.
- Ich lade deshalb ganz ergebenst zum Besuch des Marktes ein.
- der Gemeindevorsteher gez. Bramkamp
Der Gastwirt Carl Hummelbeck teilte daraufhin mit, dass er am ersten Tag des Wochenmarktes am 27. Februar 1866 nach Voranmeldung ein Mittagessen austeilen wollte. Zur Unterhaltung seiner Gäste würde ein Concert abgehalten durch die Fam. Helfen. Eine Akte im Dortmunder Stadtarchiv enthält die Mitteilung, dass der Markt unter reger Beteiligung der Bürger eröffnet wurde. Auf den Markt sei jede Art an Ware eines Wochenmarktes zu haben, welche durch eine Menge an Verkäufern angeboten wurde. Den besten Absatz erzielten Korn und Getreide. Es wurden ca. 250 Scheffel Roggen, 50 Scheffel Weizen und 30 Scheffel Hafer verkauft. Es wurde auch der große Absatz an Victualien (Lebensmitteln) erwähnt. Weiterhin wurde für über 200 Taler Fleisch verkauft.
Der erste Bauantrag wurde von dem für Menglinghausen ernannten Apotheker Nolten Anfang 1866 gestellt, welcher dann das rechte Haus auf dem Bild erbaute. Die Häuser links wurden erst später erbaut.
Der Erfolg des Baroper Marktes wurde auch in den umliegenden Orten bekannt, so dass der Markt einen immer größeren Besucherstrom aufnehmen musste. Händler kamen auch aus dem benachbarten Dortmund. Eine große Hilfe, wenn nicht sogar die Ursache war natürlich die Anbindung an die Bergisch-Märkische Eisenbahn durch den Baroper Bahnhof.
Der letzte Markttag wurde 1910 abgehalten; dann wurden alle Aktivitäten zum Hombrucher Markt verlagert. Hier wurde hinter den Kulissen eine Änderung des Marktwesens vorgenommen. Während in Barop die Verkäufer (die Prummenkötter) ihre selbsterzeugten Waren verkauften, wurden in Hombruch immer mehr Waren von Zwischenhändlern und Großhändlern verkauft. Die "Selbsterzeuger" wurden immer weniger.
Kopiert aus dem Hombruch-Wiki am 18.04.2018