Oskar Freiherr von Steinaecker: Unterschied zwischen den Versionen
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− | == Lebenslauf | + | == Lebenslauf == |
− | Oscar Luis Joseph Wilhelm von Steinaecker wurde am 11. April 1831 in Mainz als Kind von Agnes Caroline Adelaide Freiin von der Asseburg (24 Jahre alt) und Heinrich Julius Friedrich Bruno Freiherr von Steinaecker (42 Jahre alt) geboren. | + | Oscar Luis Joseph Wilhelm von Steinaecker wurde am 11. April 1831 in Mainz als Kind von Agnes Caroline Adelaide Freiin von der Asseburg (24 Jahre alt) und Heinrich Julius Friedrich Bruno Freiherr von Steinaecker (42 Jahre alt) geboren.<ref name=gertvst>Die meisten Angaben zu Lebenslauf und Stammtafel sowie die gekennzeichneten Abbildungen wurden freundlicherweise von Herrn Gert H. v. Steinaecker zur Verfügung gestellt.</ref> |
Zunächst begann er eine Militärkarriere. | Zunächst begann er eine Militärkarriere. | ||
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21.10.1848 Eintritt in die Armee<ref name="Entlass">Entlassungsgesuch vom 26.01.1888 (Stadtarchiv Dortmund Best.-Nr. 12 Lfd.Nr. 66)</ref> | 21.10.1848 Eintritt in die Armee<ref name="Entlass">Entlassungsgesuch vom 26.01.1888 (Stadtarchiv Dortmund Best.-Nr. 12 Lfd.Nr. 66)</ref> | ||
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1854 ein Jahr zur Dienstleistung beim 2. Artillerie-Regiment kommandiert | 1854 ein Jahr zur Dienstleistung beim 2. Artillerie-Regiment kommandiert | ||
1855 durch Tausch ins [http://preussische-armee.blogspot.com/2013/05/rheinisches-jagerbataillon-8-10.html 8. Jäger-Bataillon] versetzt | 1855 durch Tausch ins [http://preussische-armee.blogspot.com/2013/05/rheinisches-jagerbataillon-8-10.html 8. Jäger-Bataillon] versetzt | ||
− | 1858 | + | 1858 Abschied bewilligt mit Pension [und] bedingter Berechtigung zur Anstellung im Zivildienst |
− | 1859 | + | 1859 [[w:Charakter (Titel)|charakterisiert]] als Premier-Lieutenant, Erlaubnis zum Tragen der Armeeuniform |
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− | Oskar von Steinaecker stotterte von Hause aus. Heilungsversuche misslangen; daher war er gezwungen, aus der Armee auszuscheiden. Zunächst fand er Anstellung | + | |
+ | Oskar von Steinaecker stotterte von Hause aus. Heilungsversuche misslangen; daher war er gezwungen, aus der Armee auszuscheiden. Zunächst fand er Anstellung in der dem Kriegsministerium unterstellten Generalmilitärkasse, wo er 1860 nach einjähriger [Probezeit] zum Geheimsekretär ernannt wurde. | ||
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File:Oskar v Steinaecker 1840um Uniform d. 8.Jäg.-Batl.jpg | Mannschaften des 8. Jäger-Bataillons um 1840<ref>Quelle: <!--[https://www.abebooks.com/art-prints/Rheinisches-J%C3%A4ger-Bataillon-No.8-Ostpreussisches-No.1-Gemeine/30815626233/bd--> www.abebooks.com <!--]--></ref> | File:Oskar v Steinaecker 1840um Uniform d. 8.Jäg.-Batl.jpg | Mannschaften des 8. Jäger-Bataillons um 1840<ref>Quelle: <!--[https://www.abebooks.com/art-prints/Rheinisches-J%C3%A4ger-Bataillon-No.8-Ostpreussisches-No.1-Gemeine/30815626233/bd--> www.abebooks.com <!--]--></ref> | ||
File:Oskar v Steinaecker 1860nach Uniform d.Jäg.-Batl.Nr.8.jpg | Hauptmann des Rheinischen Jäger-Bataillons Nr. 8 nach 1860<ref>Quelle: <!--[https://www.flickr.com/photos/142812788@N06/26816933710/--> Flickr <!--]--></ref> | File:Oskar v Steinaecker 1860nach Uniform d.Jäg.-Batl.Nr.8.jpg | Hauptmann des Rheinischen Jäger-Bataillons Nr. 8 nach 1860<ref>Quelle: <!--[https://www.flickr.com/photos/142812788@N06/26816933710/--> Flickr <!--]--></ref> | ||
− | File:Oskar v Steinaecker 1860-11-27 Fahne d. 8.Jäg.-Batl. Typ Linienjäger-Batl.png | Die Fahne wurde dem 8. Jäger-Bataillon 1860 kurz Oskar von Steinaeckers | + | File:Oskar v Steinaecker 1860-11-27 Fahne d. 8.Jäg.-Batl. Typ Linienjäger-Batl.png | Die Fahne wurde dem 8. Jäger-Bataillon 1860 kurz vor Oskar von Steinaeckers Ausschei­den verliehen. Ob es vorher eine andere gab, ist ungewiss.<ref>Quelle: <!--[https://www.universalhandel24.de/flaggen/standarten-und-regimentsfahnen/deutsche/fahne-standarte-des-rheinischen-jaeger-bataillon-nr-8-150-x-150-cm.html?listtype=search&searchparam=j%C3%A4ger-bataillon%20nr.%208--> www.universalhandel24.de <!--]--></ref> |
File:Oskar v Steinaecker 1860-01-01 verabsch., char.Pr.Lt.png | Verabschiedung als char. Premier-Leutnant<ref>Alle Screenshots stammen aus dem Zeitungsportal [https://zeitpunkt.nrw/ zeit.punkt NRW].</ref> | File:Oskar v Steinaecker 1860-01-01 verabsch., char.Pr.Lt.png | Verabschiedung als char. Premier-Leutnant<ref>Alle Screenshots stammen aus dem Zeitungsportal [https://zeitpunkt.nrw/ zeit.punkt NRW].</ref> | ||
File:Oskar v Steinaecker 1862-11-22 Geheimer Sekretär der General-Militär-Kasse verlobt mit Agnes v.Moisy.png | 22.11.1862 als [[w:Sekretär#Geheimsekretär|Geheimer Sekretär]] der [[w:Generalmilitärkasse|General-Militär-Kasse]] Verlobung mit Agnes von Moisy | File:Oskar v Steinaecker 1862-11-22 Geheimer Sekretär der General-Militär-Kasse verlobt mit Agnes v.Moisy.png | 22.11.1862 als [[w:Sekretär#Geheimsekretär|Geheimer Sekretär]] der [[w:Generalmilitärkasse|General-Militär-Kasse]] Verlobung mit Agnes von Moisy | ||
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− | Danach verliert sich Oskar von Steinaeckers Spur. Er taucht erst 1872 wieder auf als [https://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodical/zoom/1343057?query=%22Stein%C3%A4cker%20Amtmann%22~200 Amtmann und stellvertretender Bürgermeister] in {{w|Lünen}}. Am 14.05.1872 war er mit der Verwaltung des Amtes Lünen betraut worden; | + | Danach verliert sich Oskar von Steinaeckers Spur. Er taucht erst 1872 wieder auf als [https://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodical/zoom/1343057?query=%22Stein%C3%A4cker%20Amtmann%22~200 Amtmann und stellvertretender Bürgermeister] in {{w|Lünen}}. Am 14.05.1872 war er mit der Verwaltung des Amtes Lünen betraut worden; den Dienst trat er am 22.05.1872 an.<ref name="Entlass"/> |
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− | File:Oskar v Steinaecker 1872-06-26 -Streik Lünen Amtm ODER Bgm (v. Mayer war (auch) Nachfolger).png | Am 26.06.1872 ist von Steinaecker einer der Bürgermeister und Amt­männer des Kreises Dortmund | + | File:Oskar v Steinaecker 1872-06-26 -Streik Lünen Amtm ODER Bgm (v. Mayer war (auch) Nachfolger).png | Am 26.06.1872 ist von Steinaecker als einer der Bürgermeister und Amt­männer des Kreises Dortmund Mitunter­zeichner einer Warnung seitens der Verwaltung während eines Streiks |
File:Oskar v Steinaecker 1872-12-07 -Spk Lünen.png | Bekanntmachung der Sparkasse der Stadt Lünen | File:Oskar v Steinaecker 1872-12-07 -Spk Lünen.png | Bekanntmachung der Sparkasse der Stadt Lünen | ||
File:Oskar v Steinaecker 1873-08-10 -Lehrer verabsch. Amtm Lünen.png | Oskar von Steinaecker übergibt einem Jubilar Geschenke der Gemein­de | File:Oskar v Steinaecker 1873-08-10 -Lehrer verabsch. Amtm Lünen.png | Oskar von Steinaecker übergibt einem Jubilar Geschenke der Gemein­de | ||
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− | Am 14. Juli 1874, im Alter von 43 Jahren, wurde Oskar von Steinaecker [https://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodical/zoom/10728182?query=%22Stein%C3%A4cker%20Amtmann%22~200 zum Amtmann des [[Verwaltungsgeschichte (Liste)|neu gebildeten]] [[Amt Barop 1874|Amtes Barop]] gewählt], wo er sich finanziell recht gut stand. Er wurde am 30.07.1874 von der königlichen Regierung in Arnsberg zum Amtmann des aus Teilen der bisherigen Ämter Hörde und Lütgendortmund neu gebildeten Amtes Barop bestellt, am 24.09.1874 in das Amt eingeführt und nahm Wohnung in Station Barop, wo ihm im Amtshaus freie Wohnug gewährt worden war. | + | Am 14. Juli 1874, im Alter von 43 Jahren, wurde Oskar von Steinaecker [https://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodical/zoom/10728182?query=%22Stein%C3%A4cker%20Amtmann%22~200 zum Amtmann des [[Verwaltungsgeschichte (Liste)|neu gebildeten]] [[Amt Barop 1874|Amtes Barop]] gewählt], wo er sich finanziell recht gut stand. Er wurde am 30.07.1874 von der [[w:Regierungsbezirk_Arnsberg|königlichen Regierung in Arnsberg]] zum Amtmann des aus Teilen der bisherigen Ämter Hörde und Lütgendortmund neu gebildeten Amtes Barop bestellt, am 24.09.1874 in das Amt eingeführt und nahm Wohnung in Station Barop, wo ihm im Amtshaus freie Wohnug gewährt worden war. |
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File:Oskar v Steinaecker 1874-09-29 -vvv neue Amtmänner.png | 29.09.1874 Bekanntgabe der Amtmänner der neuen Ämter im [http://wiki-de.genealogy.net/Kreis_Dortmund Kreis Dortmund] | File:Oskar v Steinaecker 1874-09-29 -vvv neue Amtmänner.png | 29.09.1874 Bekanntgabe der Amtmänner der neuen Ämter im [http://wiki-de.genealogy.net/Kreis_Dortmund Kreis Dortmund] | ||
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Die Amtseinführung wurde von einem Comitee vorbereitet, das eine rege Tätigkeit entfaltete, und von zwei unabhängigen Festen mit Ball begleitet. | Die Amtseinführung wurde von einem Comitee vorbereitet, das eine rege Tätigkeit entfaltete, und von zwei unabhängigen Festen mit Ball begleitet. | ||
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File:Oskar v Steinaecker 1874-08-26 -Einführungsfeier 1 am 24.9..png | Festessen mit Konzert und Ball | File:Oskar v Steinaecker 1874-08-26 -Einführungsfeier 1 am 24.9..png | Festessen mit Konzert und Ball | ||
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Den Zeitungsberichten zufolge war Oskar von Steinaecker sehr beliebt. | Den Zeitungsberichten zufolge war Oskar von Steinaecker sehr beliebt. | ||
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Oskar von Steinaecker war als liberaler Politiker tätig und hat, wenn auch erfolglos, für den [[w:Preußischer Landtag#Im konstitutionellen Preußen 1849–1918|Land-]] bzw. [[w:Reichstag (Deutsches Kaiserreich)|Reichstag]] kandidiert. | Oskar von Steinaecker war als liberaler Politiker tätig und hat, wenn auch erfolglos, für den [[w:Preußischer Landtag#Im konstitutionellen Preußen 1849–1918|Land-]] bzw. [[w:Reichstag (Deutsches Kaiserreich)|Reichstag]] kandidiert. | ||
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File:Oskar v Steinaecker 1877-05-27 +Vorstandsmitgl. Deutscher Verein.png | 1877 Vorstandsmitglied des Deutschen Vereins in Rüdinghausen<ref>Über den Deutschen Verein ist kaum etwas im Internet zu finden. Er war jedenfalls regional organisiert. Als Vereinszweck galt in Essen die [https://zeitpunkt.nrw/ulbbn/periodical/zoom/5091202?query=%22Deutsche%20Verein%22! Bekämpfung aller reichsfeindlichen Bestrebungen und Förderung wahren Patriotismus], im Rheinland vor allem die [https://zeitpunkt.nrw/ulbbn/periodical/zoom/5091269?query=%22Deutsche%20Verein%22! Vernichtung] des {{w|Ultramontanismus}}.</ref> | File:Oskar v Steinaecker 1877-05-27 +Vorstandsmitgl. Deutscher Verein.png | 1877 Vorstandsmitglied des Deutschen Vereins in Rüdinghausen<ref>Über den Deutschen Verein ist kaum etwas im Internet zu finden. Er war jedenfalls regional organisiert. Als Vereinszweck galt in Essen die [https://zeitpunkt.nrw/ulbbn/periodical/zoom/5091202?query=%22Deutsche%20Verein%22! Bekämpfung aller reichsfeindlichen Bestrebungen und Förderung wahren Patriotismus], im Rheinland vor allem die [https://zeitpunkt.nrw/ulbbn/periodical/zoom/5091269?query=%22Deutsche%20Verein%22! Vernichtung] des {{w|Ultramontanismus}}.</ref> | ||
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− | Am 17. Mai 1882, im Alter von 51 Jahren, heiratete Oskar von Steinaecker die halb so alte Clara Maria Auguste Ferié. Sein erster Sohn Heinrich Gottfried Oskar wurde am 17. Mai 1883 geboren. Am 7. September 1884 [https://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodical/zoom/8686298?query=%22Stein%C3%A4cker%20Amtmann%22~200 starb seine Mutter Agnes Caroline Adelaide] im Alter von 77 Jahren im Gasthaus Hobertsburg bei Dortmund. [https://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodical/zoom/5810566?query=%22Stein%C3%A4cker%20Clara%20verstorben%22~50 Seine Frau Clara starb] am 1. November 1885 in Barop im Alter von nur 29 Jahren. | + | Am 17. Mai 1882, im Alter von 51 Jahren, heiratete Oskar von Steinaecker die halb so alte Clara Maria Auguste Ferié. Sein erster Sohn Heinrich Gottfried Oskar wurde am 17. Mai 1883 geboren. Am 7. September 1884 [https://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodical/zoom/8686298?query=%22Stein%C3%A4cker%20Amtmann%22~200 starb seine Mutter Agnes Caroline Adelaide] im Alter von 77 Jahren während eines Erholungsaufenthalts im Gasthaus Hobertsburg (auch Schützenhof genannt) am [[w:Fredenbaumpark|Fredenbaum]] bei Dortmund. [https://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodical/zoom/5810566?query=%22Stein%C3%A4cker%20Clara%20verstorben%22~50 Seine Frau Clara starb] am 1. November 1885 in Barop im Alter von nur 29 Jahren. |
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File:Oskar v Steinaecker 1882-03-17 -⚭ Klara in Münster (standesamtl).png | 17.03.1882 standesamtl. Hochzeit mit Klara Ferié (17.05.1882 kirchlich) | File:Oskar v Steinaecker 1882-03-17 -⚭ Klara in Münster (standesamtl).png | 17.03.1882 standesamtl. Hochzeit mit Klara Ferié (17.05.1882 kirchlich) | ||
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File:Oskar v Steinaecker 1883-05-23 -1 Knabe geboren.png | 23.05.1881 Geburt seines ersten Sohnes Heinrich Gottfried Oskar | File:Oskar v Steinaecker 1883-05-23 -1 Knabe geboren.png | 23.05.1881 Geburt seines ersten Sohnes Heinrich Gottfried Oskar | ||
File:Oskar v Steinaecker 1884-09-07 -vvv Mutter verstorben.png | 07.09.1884 v.St.s Mutter verstorben | File:Oskar v Steinaecker 1884-09-07 -vvv Mutter verstorben.png | 07.09.1884 v.St.s Mutter verstorben | ||
− | File:Oskar v Steinaecker 1885-11-01 -vvv Clara verstorben.png | 01.11.1885 Clara verstorben | + | File:Oskar v Steinaecker 1885-11-01 -vvv Clara verstorben.png | 01.11.1885 Ehefrau Clara verstorben |
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Oskar von Steinaecker heiratete dann im Alter von 58 Jahren am 26. Juni 1889 in Benrath nochmals, wiederum eine halb so alte Frau, nämlich Elise Leysieffer. Sie war die Tochter eines wohl überaus reichen Holzhändlers und Besitzers eines bedeutenden Holzsägewerkes in Düsseldorfs Nähe, der seinem Schwiegersohn Oskar als Morgengabe für 1,5 Mill. Mark in Düsseldorf eine chemische Fabrik erbaut und geschenkt haben soll.<ref>Zumindest war er einer von je zwei Prokuristen der "G. und E. Leysieffer Dampfsäge Düsseldorf" und der 1889 neu gegründeten "Rheinischen Gerbstoff- und Farbholz-Extrakt-Fabrik Gustav Leysieffer" in {{w|Urdenbach}}, die allerdings schon 1891 wieder geschlossen wurde.</ref> Am 31. Oktober 1890 wurde in Düsseldorf sein zweiter Sohn Gustav Heinrich Oskar Bruno Richard Eugen Emil Julius geboren. | Oskar von Steinaecker heiratete dann im Alter von 58 Jahren am 26. Juni 1889 in Benrath nochmals, wiederum eine halb so alte Frau, nämlich Elise Leysieffer. Sie war die Tochter eines wohl überaus reichen Holzhändlers und Besitzers eines bedeutenden Holzsägewerkes in Düsseldorfs Nähe, der seinem Schwiegersohn Oskar als Morgengabe für 1,5 Mill. Mark in Düsseldorf eine chemische Fabrik erbaut und geschenkt haben soll.<ref>Zumindest war er einer von je zwei Prokuristen der "G. und E. Leysieffer Dampfsäge Düsseldorf" und der 1889 neu gegründeten "Rheinischen Gerbstoff- und Farbholz-Extrakt-Fabrik Gustav Leysieffer" in {{w|Urdenbach}}, die allerdings schon 1891 wieder geschlossen wurde.</ref> Am 31. Oktober 1890 wurde in Düsseldorf sein zweiter Sohn Gustav Heinrich Oskar Bruno Richard Eugen Emil Julius geboren. | ||
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File:Leysieffer Dampfsäge 1890.jpg | Dampfsäge im Adressbuch 1890 | File:Leysieffer Dampfsäge 1890.jpg | Dampfsäge im Adressbuch 1890 | ||
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Oscar von Steinaecker starb nach kurzem schweren Leiden am 26. April 1893, im Alter von 62 Jahren, in Engers am Rhein an Lungenentzündung. Bald darauf wurde überlegt, ihm auf dem Maktplatz ein Denkmal zu errichten. | Oscar von Steinaecker starb nach kurzem schweren Leiden am 26. April 1893, im Alter von 62 Jahren, in Engers am Rhein an Lungenentzündung. Bald darauf wurde überlegt, ihm auf dem Maktplatz ein Denkmal zu errichten. | ||
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File:Oskar v Steinaecker 1893-04-26 +Traueranzeige.png | Traueranzeige | File:Oskar v Steinaecker 1893-04-26 +Traueranzeige.png | Traueranzeige | ||
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Zeitungsnachrichten geben einen Einblick in die vielfälgtigen Aufgaben, Ämter und Ehrenämter eines preußischen Amtmanns. | Zeitungsnachrichten geben einen Einblick in die vielfälgtigen Aufgaben, Ämter und Ehrenämter eines preußischen Amtmanns. | ||
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File:Oskar v Steinaecker 1875-10-25 -Amtm Barop zu bestechen versucht.png | 1875 gleich zu Beginn ein Bestechungsversuch | File:Oskar v Steinaecker 1875-10-25 -Amtm Barop zu bestechen versucht.png | 1875 gleich zu Beginn ein Bestechungsversuch | ||
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== Nobilitierung == | == Nobilitierung == | ||
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Die Nobilitierung von Otto Johann, Joachim und Christoph Georg erfolgte mitten im [[w:Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieg]] durch Kaiser [[w:Ferdinand III. (HRR)|Ferdinand III.]] am 12. September 1637, und zwar obwohl sie in schwedischen Diensten, also auf der feindlichen Seite standen und gegen ihn kämpften. | Die Nobilitierung von Otto Johann, Joachim und Christoph Georg erfolgte mitten im [[w:Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieg]] durch Kaiser [[w:Ferdinand III. (HRR)|Ferdinand III.]] am 12. September 1637, und zwar obwohl sie in schwedischen Diensten, also auf der feindlichen Seite standen und gegen ihn kämpften. | ||
Version vom 26. März 2023, 03:45 Uhr
Oscar (auch: Oskar) Luis Joseph Wilhelm Freiherr von Steinaecker (Eigenschreibweise; sonst auch: Steinäcker)[1] (* 11. April 1831 in Mainz; † 26. April 1893 in Engers) war von 1874 bis 1888 Amtmann des Amtes Barop.
Die frühere Schmiedestraße wurde ihm zu Ehren (vermutlich im Zuge der Eingemeindung 1929) in Steinäckerstraße umbenannt.
Lebenslauf
Oscar Luis Joseph Wilhelm von Steinaecker wurde am 11. April 1831 in Mainz als Kind von Agnes Caroline Adelaide Freiin von der Asseburg (24 Jahre alt) und Heinrich Julius Friedrich Bruno Freiherr von Steinaecker (42 Jahre alt) geboren.[2]
Zunächst begann er eine Militärkarriere.
21.10.1848 Eintritt in die Armee[3]
1849 ernannt zum Portepee-Fähnrich
1850 ernannt zum Seconde-Lieutenant
1854 ein Jahr zur Dienstleistung beim 2. Artillerie-Regiment kommandiert
1855 durch Tausch ins 8. Jäger-Bataillon versetzt
1858 Abschied bewilligt mit Pension [und] bedingter Berechtigung zur Anstellung im Zivildienst
1859 charakterisiert als Premier-Lieutenant, Erlaubnis zum Tragen der Armeeuniform
Oskar von Steinaecker stotterte von Hause aus. Heilungsversuche misslangen; daher war er gezwungen, aus der Armee auszuscheiden. Zunächst fand er Anstellung in der dem Kriegsministerium unterstellten Generalmilitärkasse, wo er 1860 nach einjähriger [Probezeit] zum Geheimsekretär ernannt wurde.
Mannschaften des 8. Jäger-Bataillons um 1840[4]
Hauptmann des Rheinischen Jäger-Bataillons Nr. 8 nach 1860[5]
Die Fahne wurde dem 8. Jäger-Bataillon 1860 kurz vor Oskar von Steinaeckers Ausscheiden verliehen. Ob es vorher eine andere gab, ist ungewiss.[6]
Verabschiedung als char. Premier-Leutnant[7]
22.11.1862 als Geheimer Sekretär der General-Militär-Kasse Verlobung mit Agnes von Moisy
Danach verliert sich Oskar von Steinaeckers Spur. Er taucht erst 1872 wieder auf als Amtmann und stellvertretender Bürgermeister in Lünen. Am 14.05.1872 war er mit der Verwaltung des Amtes Lünen betraut worden; den Dienst trat er am 22.05.1872 an.[3]
Am 14. Juli 1874, im Alter von 43 Jahren, wurde Oskar von Steinaecker zum Amtmann des neu gebildeten Amtes Barop gewählt, wo er sich finanziell recht gut stand. Er wurde am 30.07.1874 von der königlichen Regierung in Arnsberg zum Amtmann des aus Teilen der bisherigen Ämter Hörde und Lütgendortmund neu gebildeten Amtes Barop bestellt, am 24.09.1874 in das Amt eingeführt und nahm Wohnung in Station Barop, wo ihm im Amtshaus freie Wohnug gewährt worden war.
29.09.1874 Bekanntgabe der Amtmänner der neuen Ämter im Kreis Dortmund
Oskar von Steinaeckers Autogramm[8]
Die Amtseinführung wurde von einem Comitee vorbereitet, das eine rege Tätigkeit entfaltete, und von zwei unabhängigen Festen mit Ball begleitet.
Den Zeitungsberichten zufolge war Oskar von Steinaecker sehr beliebt.
v.St. hat es verstanden, sich die Liebe und Achtung seiner Amtseingesessenen zu erwerben, zum Geburtstag wird ihm ein imposanter Fackelzug gebracht | |
11.09.1884 große Beteiligung am Leichenbegräbnis wurzelt in der Liebe und Verehrung, welche die Amtseingesessenen ... unserem Amtmann entgegen bringen. | |
Bei der Einrichtung einer Viehversicherung durch den Landwirtschaftlichen Verein im Amte Barop gebührt v.St. das größte Verdienst | |
v.St. hält eine ausgezeichnete patrioitische Ansprache zur Wahl, die stürmischen Beifall erntete, und richtete von Herzen kommende und zu Herzen gehende Worte an die Arbeiter und Handwerker ... das Wohl des Vaterlandes und des Einzelnen [werde] gefördert ... durch eine ruhige Fortentwicklung, durch ein Hand in Handgehen | |
Einer der stärksten Vereine im Amte Barop ist wohl der hiesige landwirtschaftliche Verein ... dies brillante Ergebnis ist lediglich der energischen, rastlosen und unermüdlichen Thätigkeit des Vereinsdirektors [v.St.] zu verdanken ... Die Landwirte wissen diese rastlose Thätigkeit auch wohl zu schätzen und würdigen ... Dank des Vereins ... im ganzen Kreise hat seine Wirksamkeit im landwirtschaftlichen Interesse Aufmerksamkeit erregt und Anerkennung gefunden ... Möge sein Interesse uns ... noch lange erhalten bleiben | |
Pechfackelzug zu Ehren des Präses des Krieger- [und Landwehr-] Vereins resp. Chefs der [Feuer-] Wehr [am Vorabend des] 56. Geburtstag ... mit Hurra empfangen ... am Geburtstage selbst erschienen ... eine Menge Personen, die dem verdienten Manne ihre herzlichen Glückwünsche darbrachten, ein Zeichen, daß sich unser Amtmann die Liebe und Verehrung seiner Eingesessenen in vollstem Maße erworben hat | |
das Amt 14 J. lang verwaltet und sich in der Zeit große Verdienste erworben | |
Geburtstag ... [zehn Vereine] hatten sich zu einem großartigen Fackelzuge vereinigt ... seine Verdienste in herzlichster Weise feierte, mit einem dreifachen Hoch | |
Daß [v.St.] sich die Sympathie der Eingesessenen in vollstem Maße erworben hat, haben die aus Anlaß seines Amtsaustritts stattgehabten Ovationen so recht bewiesen ... Etwas großartigeres und glänzenderes haben wir hierselbst seither noch nicht gesehen, befanden sich doch im [Fackel-] Zuge nicht weniger als vier Musik-Chöre, und nahmen außer dem großen Teil der Bürgerschaft etwa 25 Vereine in corpore teil. Tausende von Menschen hatten sich eingefunden am Amtshause, woselbst durch eine herzliche Ansprache, Musik- und Gesangsvorträge der Orchestervereine aus Dortmund und Hombruch, und der vereinigten Gesangvereine aus dem Amte, sowie durch ein prachtvolles Feuerwerk der Scheidende gefeiert wurde ... Rückblick auf die ... geschaffenen wohlthätigen Einrichtungen, als Wasserleitung, Sparkasse, Schule u.s.f. ... unermüdliches Wirken ... die Thaten eines wirklich edeldenkenden und pflichttreuen Mannes |
Oskar von Steinaecker war als liberaler Politiker tätig und hat, wenn auch erfolglos, für den Land- bzw. Reichstag kandidiert.
1877 Vorstandsmitglied des Deutschen Vereins in Rüdinghausen[9]
1878 v.St. regt an, dass der Deutsche Verein sich dem anti-socialistischen Arbeitercongress in Berlin anschließt
(was der Verein am 17.02.1878 beschließt)1878 v.St. hilft bei der Wahlagitation des Deutschen Vereins für die liberale Partei[10]
Am 17. Mai 1882, im Alter von 51 Jahren, heiratete Oskar von Steinaecker die halb so alte Clara Maria Auguste Ferié. Sein erster Sohn Heinrich Gottfried Oskar wurde am 17. Mai 1883 geboren. Am 7. September 1884 starb seine Mutter Agnes Caroline Adelaide im Alter von 77 Jahren während eines Erholungsaufenthalts im Gasthaus Hobertsburg (auch Schützenhof genannt) am Fredenbaum bei Dortmund. Seine Frau Clara starb am 1. November 1885 in Barop im Alter von nur 29 Jahren.
1888 wurde das Amt Barop aufgeteilt in die neuen Ämter Barop, Wellinghofen und Kirchhörde. Möglicherweise war es ein Anlass für ihn, von seinem Amt zurückzutreten. Ein anderer Grund mag in zunehmender Unzufriedenheit gelegen haben; er hatte sich bereits 1876[11], vor allem aber 1886/87 und nochmals Ende 1887 mit seinen Vorgesetzten angelegt und entkam nur knapp einem Disziplinarverfahren, das seine Entlassung bezweckt hätte[12]. Jedenfalls bat er am 26.01.1888 unter Vorlage eines ärztlichen Attests um die Dienstentlassung zum 01.06.1888.[3] Die Amtsversammlung bewilligte ihm nach 14 Jahren wegen seiner großen Verdienste eine Pension von 1500 Mark[13]
Oskar von Steinaecker heiratete dann im Alter von 58 Jahren am 26. Juni 1889 in Benrath nochmals, wiederum eine halb so alte Frau, nämlich Elise Leysieffer. Sie war die Tochter eines wohl überaus reichen Holzhändlers und Besitzers eines bedeutenden Holzsägewerkes in Düsseldorfs Nähe, der seinem Schwiegersohn Oskar als Morgengabe für 1,5 Mill. Mark in Düsseldorf eine chemische Fabrik erbaut und geschenkt haben soll.[14] Am 31. Oktober 1890 wurde in Düsseldorf sein zweiter Sohn Gustav Heinrich Oskar Bruno Richard Eugen Emil Julius geboren.
Oscar von Steinaecker starb nach kurzem schweren Leiden am 26. April 1893, im Alter von 62 Jahren, in Engers am Rhein an Lungenentzündung. Bald darauf wurde überlegt, ihm auf dem Maktplatz ein Denkmal zu errichten.
Aufgaben als Amtmann
Was ist ein Amt?
Die Begriffe "Amt" und "Amtmann" haben viele Bedeutungen. Den Amtmann kennen wir heute als einen gehobenen Beamten in einem kommunalen oder staatlichen Amt. Ein Amtmann, wie Steinaecker es war, leitete eine untere staatliche Verwaltungsbehörde, die zwischen den Gemeinden und den Landkreisen stand. Diese Ämter entstanden ab den 1840er Jahren aus den vorhergehenden Bürgermeistereien; zugleich wurden die Kirchspiele zu Gemeinden. Das Amt Barop wurde 1874 geschaffen und 1888 wohl aufgrund der mit dem Bevölkerungswachstum steigenden Verwaltungsaufgaben in die Ämter Kirchhörde und Barop geteilt. Die Teilungsgrenze verlief quer über die Steinäckerstraße entweder an der tiefsten Stelle, wo früher der Eierkamps Siepen floss und noch heute die Ortstafeln "Barop" bzw. "Hombruch" stehen, oder entlang von Luisenschachtstraße und Baroper Landwehr. Diese Ämter sind durch die Eingemeindung 1929 weggefallen.[15]
Was machte ein Amtmann?
Zeitungsnachrichten geben einen Einblick in die vielfälgtigen Aufgaben, Ämter und Ehrenämter eines preußischen Amtmanns.
v.St.s Mutter ist Vorsitzende des von ihr ins Leben gerufenen Baroper Frauenvereins
1879 v.St. nimmt teil an der Abnahme der Rheinischen Eisenbahn-Strecke Hörde–Hagen
v.St. beteiligt sich am Aufruf für ein nationales Ehrengeschenk an Fürst Bismarck zum 70. Geburtstag
Organisation der Urwahl zum Abgeordnetenhaus
Stammbaum[2]
Nicolaus Steinecker
* 1539/47, † 1580 | |||||
Dieterich (Theodorus) Steinecker
* 09.03.1572, † 15.02.1638 | |||||
Otto Johann von Steinaecker
* 1607, † 15.10.1667 ⚭ Agnese Margarete von Vincke zu Hunteburg[18] |
Joachim von Steinaecker
* 17.02.1606, † 16.07.1679 1.⚭ NN 2.⚭ Catharina von Jordans |
Sabina Dorothea
* 04.08.1610, † 1679 |
Christoph Georg von Steinaecker
* 13.08.1612, † 12.02.1671 1.⚭ Agnese von Trampe 2.⚭ Elis. Tugendreich von Horn |
Margaretha
* 08.05.1614 |
Andreas
* 26.12.1617, † 13.04.1618 |
Eltern der folgenden Stammlinie | |||||
Anton Christian
* 1647, † 08.12.1703 ⚭ Elis. Tugendreich von Horn | |||||
Johann Alexander
* 13.05.1678, † 25.03.1743 ⚭ 18.05.1700 Catharina von Mengersen | |||||
Frantz Christian Bruno
* 24.04.1704, † 23.10.1750 ⚭ Anna Louise von Sydow | |||||
Friedrich Wilhelm
* 31.07.1745, † 21.10.1824 ⚭ Henriette von Blomberg |
Franz Christian Gottlob Bruno
* 14.12.1750, † 31.03.1832 1.⚭ 14.12.1772 Henriette Gräfin von Sparr 2.⚭ Maria Sophia Stelter, geb. Jahn Stammeltern der noch existierenden Rosenfelder Linie |
5 weitere Kinder | |||
Stammeltern der folgenden, im Mannesstamm erloschenen Brumbyer Linie | |||||
![]() Heinrich Bruno von Steinaecker[2] * 11.01.1789, † 10.01.1861 ⚭ Agnes Freiin von Asseburg | |||||
![]() Oskar als Jugendlicher[2] * 11.04.1831, † 26.04.1893 |
14 weitere Kinder | ||||
mit Agnes von Moisy
Verlobung 22.11.1862 |
![]() Klara[2] * 1856 in Dortmund, † 1885 in Barop |
2.⚭ Elise Leysieffer
* 1855, † 09.05.1925 in Berlin | |||
Heinrich Gottfried Oskar
* 17.05.1883, † 22.02.1963 ⚭ Magdalena von Walsleben |
Gustav Oskar Bruno Richard Eugen Emil Julius
* 31.10.1890, † 1945 ⚭ Käthe Mautner |
Nobilitierung
Die Nobilitierung von Otto Johann, Joachim und Christoph Georg erfolgte mitten im Dreißigjährigen Krieg durch Kaiser Ferdinand III. am 12. September 1637, und zwar obwohl sie in schwedischen Diensten, also auf der feindlichen Seite standen und gegen ihn kämpften.
Bald bezeichneten sie sich als Freiherren. Karl Philipp Joachim von Steinaecker, fürstlich halberstädtischer Oberförster und Herr auf Haldem, erhielt am 12. Mai 1651 die kurbrandenburgische Bestätigung des Freiherrentitels.
Die unbeschränkte Anerkennung des Freiherrentitels gewährte Wilhelm I., König von Preußen am 27. April 1861 für die gesamte I. Linie auf Burg-Brumby; am 27. April 1871 erteilte er, mittlerweile Deutscher Kaiser, die Erlaubnis zur Fortführung des Freiherrentitels auch für die II. Linie auf Rosenfelde in Pommern.
Einzelnachweise
- ↑ Von der Eigenschreibweise Steinaecker der gesamten Familie zeugt das Internet; Oskars Eigenschreibweise ist dokumentiert durch seine Unterschriften in den im Stadtarchiv Dortmund vorhanden Akten (Bestände Nr. 10 lfd.Nr. 22, Nr. 12 lfd.Nr. 66, 17 lfd.Nr. 58); nur bei Nennungen durch Dritte oder in Abschriften liest man auch Steinäcker
- ↑ 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 2,5 Die meisten Angaben zu Lebenslauf und Stammtafel sowie die gekennzeichneten Abbildungen wurden freundlicherweise von Herrn Gert H. v. Steinaecker zur Verfügung gestellt.
- ↑ 3,0 3,1 3,2 Entlassungsgesuch vom 26.01.1888 (Stadtarchiv Dortmund Best.-Nr. 12 Lfd.Nr. 66)
- ↑ Quelle: www.abebooks.com
- ↑ Quelle: Flickr
- ↑ Quelle: www.universalhandel24.de
- ↑ Alle Screenshots stammen aus dem Zeitungsportal zeit.punkt NRW.
- ↑ aus Akten im Archiv der Kirchengemeinde St. Clemens in Hombruch
- ↑ Über den Deutschen Verein ist kaum etwas im Internet zu finden. Er war jedenfalls regional organisiert. Als Vereinszweck galt in Essen die Bekämpfung aller reichsfeindlichen Bestrebungen und Förderung wahren Patriotismus, im Rheinland vor allem die Vernichtung des Ultramontanismus.
- ↑ damit ist keine der großen liberalen Parteien gemeint, sondern die Gruppe Löwe–Berger, die sich zwischen Fortschrittlichen und Nationalliberalen positioniert hatte; möglicherweisde trug zur politischen Sympathie die Tatsache bei, dass Löwe aus Calbe kam (daher im Parlamentsbetrieb "Löwe-Calbe" genannt), wo ein Onkel und ein Cousin v.St.s Landräte waren
- ↑ Stadtarchiv Dortmund Best.-Nr. 10 Lfd.Nr. 22
- ↑ Stadtarchiv Dortmund Best.-Nr. 12 Lfd.Nr. 66
- ↑ entspricht gem. Bundesbank ca. 11.000 €, ist also ein Jahresbetrag
- ↑ Zumindest war er einer von je zwei Prokuristen der "G. und E. Leysieffer Dampfsäge Düsseldorf" und der 1889 neu gegründeten "Rheinischen Gerbstoff- und Farbholz-Extrakt-Fabrik Gustav Leysieffer" in Urdenbach, die allerdings schon 1891 wieder geschlossen wurde.
- ↑ In den ländlichen Gebieten Nordrhein-Westfalens bestanden die Ämter bis zur kommunalen Gebietsreform 1975.
- ↑ im Landkreis Calbe a./S. (heute Sachsen-Anhalt), spätestens 1670 erworben (Archiv Brumby, Burg-Brumby, Ahnenforschung in Brumby)
- ↑ im Mindener Land nahe Osnabrück (heute Nordrhein-Westfalen), 1641 erworben, 1775 an Julius August von der Horst zurückgegeben (die Website ist mir jedoch als unzuverlässig bezeichnet worden)
- ↑ ihre Mutter war eine geb. von der Horst, daher auch der Erbanteil an Haldem
- ↑ im Magdeburgischen, 1680 eworben
- ↑ in Pommern, 1638 erworben
- ↑ beide im Landkreis Greifenhagen (Heimatkreis Greifenhagen)
Literatur
Begrenzte Angaben zum Geschlecht derer von Steinaecker finden sich im Gothaischen Genealogischen Taschenbuch der Freiherrlichen Häuser, dem sog. "Gotha", der nun auch online verfügbar ist.
Eine wesentlich umfassendere Familiengeschichte (sieben Bände zu je ca. vierhundert Seiten) hat Frau Susanna von Steinaecker geschrieben und drucken lassen; sie ist jedoch nicht öffentlich zugänglich. Freundlicherweise zur Verfügung gestellte Auszüge bilden die Grundlage für Lebenslauf und Stammbaum.
Der Familie Gert und Susanna von Steinaecker liegen auch ca. 100 vom Historiker Dr. Warlich transskribierte Briefe aus dem 30-jährigen Krieg (von Christoph von Steinaecker?) an Wrangel, Oxenstierna, Königin Christina u. a. vor, die ein gutes Bild der damaligen Vorkommnisse malen.
Weblinks
- Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Freiherrlichen Häuser auf das Jahr 1867 (erstmalige Aufnahme der Familie von Steinaecker)
- Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Freiherrlichen Häuser 1879 (hierin ist nur die "geschichtliche Notiz" von Interesse)
- Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Freiherrlichen Häuser 1919 (hier sind alle Korrekturen gegenüber den vorhergehenden Ausgaben enthalten
- Zeitungsportal zeit.punkt NRW (variantenreiche Volltextsuche möglich)
- Deutsches Zeitungsportal der Deutschen Digitalen Bibliothek
- Portal "Eine große Familie"
- Wikipedia
- Stammbaum bei Ancestry (zunächst nur als Hilfsmittel gedacht, unvollständig und fehlerhaft, daher noch nicht freigegeben)