Hombruch

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Hombruch in der Wikipedia

Geschichte

Die älteste Erwähnung Hombruchs datiert aus dem Jahre 1395. In einer Urkunde des Grafen Dietrich von der Mark heißt es, dass sein Hof to dem Hombroike für 40 Mark an Diedrich Lenhove und seine Familie verpfändet wird.

Auf dem heutigen Ortsgebiet von Hombruch befand sich in früheren Jahrhunderten ein ausgedehntes Waldgebiet. Über Jahrhunderte gab es neben dem erwähnten Hof, der später "Lennhof" genannt wurde, nur die Hombruchsmühle und die Ölmühle. Besitzer der beiden Mühlen war der preußische Staat.

Der ehemalige königliche Domänenwald wurde am 12. November 1827 in 42 Abteilungen aufgeteilt und öffentlich versteigert. Friedrich Harkort erwarb im Rahmen dieser Versteigerung etwa ein Drittel im Südwesten des Waldes. Das Meiste davon musste er 1847 aufgrund finanzieller Schwierigkeiten an den Freiherrn Gisbert von Romberg verkaufen. Dieser legte auf den neu erworbenen Flächen 1865 die Schachtanlage "Giesbert" seiner schon bestehenden Zeche Glückauf & Erbstolln[1] an.

Friedrich Harkort hatte sein Wohnhaus zuerst an der heutigen Deutsch-Luxemburger Straße errichtet, wohnte aber bis zu seinem Tode in einem Arbeiterhaus auf dem Harkortshof[2], der ihm verblieben war.

Harkort hatte 1834 die ehemalige Ölmühle zu einer Eisengießerei mit dem ersten Puddelofen im heutigen Dortmund und angeschlossener Kesselschmiede umgebaut. Nachteilig für die Eisengießerei war die ungünstige Verkehrslage. Der Eisenbahnbau ließ noch über ein Jahrzehnt auf sich warten. Mit erheblichen wirtschaftlichen Schwierigkeiten versuchte er sein Unternehmen zu führen. Nur ein Jahr nach dem genannten Zwangsverkauf[3] wurde 1848 die Bergisch-Märkische Eisenbahn in Betrieb genommen. An der Zeche Louise-Tiefbau entstand eine Bahnstation mit dem Namen "Barop".

1858 erwarben Wilhelm und Gottlieb Hammacher aus Warstein von dem Bauern Lenhoff ein östlich des Bahnhofs liegendes Grundstück und nahmen dort 1862 ein Puddel-, Walz- und Hammerwerk in Betrieb.[4]

Die Gebrüder Hammacher besaßen schon Betriebe im Warsteiner Raum. Als sie dann in Hombruch ihr Werk erbauten, wurden viele Arbeiter aus ihren alten Betrieben nach Hombruch geholt. In dem protestantisch geprägten Hombruch bildeten die Migranten eine katholische Gemeinde. Noch heute stammen die Mitglieder der Hombrucher St. Clemensgemeinde zu ca. 80% aus dem Sauerland und Ostwestfalen.

Romberg ließ seinen Besitz in Hombruch neu parzellieren[5] und begann mit der Besiedelung des Ortes bzw. setzte sie fort. Viele Arbeiter strebten mit ihren Familien in die Nähe der Zechen und Metallverarbeitungsbetriebe in Barop und Hombruch.

In den Jahren 1870/71 wurde die katholische Clemenskirche gebaut. Bisher war die Bevölkerung überwiegend protestantisch gewesen, aber durch Migration aus dem Rheinland und vor allem aus Schlesien und Polen verminderte sich die evangelische Mehrheit.[6]

1896 war das Gründungsjahr der gemeinnützigen Wohnungsgenossenschaft Hombruch/Barop. Im ganzen Hombrucher Ortsteil entstanden preiswerte Genossenschaftshäuser.

Am 30.01.1899 wurde die Hörder Kreisbahn eröffnet und Hombruch an den öffentlichen Personennahverkehr angebunden. Die elektrische Straßenbahn fuhr vom alten Amtshaus am Hombrucher Markt über die jetzige Harkortstraße und die Hombrucher Straße zur Stockumer Straße, wo sie Anschluss an die Linie Hörde-Eichlinghofen hatte.

Die jetzige Harkortstraße entwickelte sich schon vor dem Ersten Weltkrieg zu einer Geschäftsstraße mit einer Zweigstelle der Stadtsparkasse, die 1875 eröffnet wurde, und der evangelischen Kirche, die seit 1896 errichtet und 1898 eingeweiht wurde.

Mehrere Schulen wurden im aufstrebenden Hombruch gebaut. Die evangelische Kaiser-Wilhelm-Schule von 1912/1913, heute Harkort-Schule, war eine der modernsten Schulen ihrer Zeit. Die katholische Brüder-Grimm-Schule wurde 1910 errichtet.

Nach dem Ersten Weltkrieg verlagerte sich der Bergbau in die nördlichen Industriegebiete, und die Hombrucher Zeche wurde 1925, die angeschlossene Kokerei 1930 stillgelegt.

Bei der Eingemeindung nach Dortmund 1929 mussten zahlreiche Straßen umbenannt werden.

Im Zweiten Weltkrieg litt auch Hombruch ab 1944 unter Bombenangriffen. Zahlreiche Häuser wurden zum Teil schwer beschädigt, wie zum Beispiel die katholische und die evangelische Kirche sowie das Marienhospital.

Nach dem Krieg hat sich das Stadtbild Hombruchs stark verändert. Viele Häuser wurden neu gebaut.

Ende der 1970er Jahre wurde die Harkortstraße zwischen der Singerhoffstraße und der Löttringhauser Straße in eine Fußgängerzone umgewandelt.

In den 1990er Jahren wurden die Betriebsgebäude des 1989 geschlossenen Baroper Walzwerks abgerissen, das zuletzt Röhren für Pipelines hergestellt hatte. Dort entstand das Einkaufszentrum "Harkortbogen" mit einem "Kaufland"-Kaufhaus.

Hombruch ist heute ein beliebter Vorort Dortmunds und ein attraktives Einkaufszentrum mit überörtlicher Bedeutung.

Administrative Zugehörigkeit

... Grafschaft Mark, Oberamt Hörde...

Bis zum Jahr 1929 gehörte Hombruch zum Amt Kirchhörde im Kreis Hörde. Mit der Eingemeindung nach Dortmund erhielt Hombruch eine eigene Verwaltungsstelle.

Seit 19xx ist der Ort Sitz der Bezirksverwaltungsstelle, der Bezirksvertretung und des Bezirksvorstehers - ab 19xx Bezirksbürgermeisters - für den nach ihm benannten Dortmunder Stadtbezirk.

Einzelnachweise

  1. Diese, ursprünglich eine Stollenzeche, wurde bereits im Jahre 1752 gegründet. In den Jahren 1839/1840 war mit dem Teufen der Tiefbauschächte "Gotthelf" und "Traugott" begonnen worden, bevor 1865 "Giesbert" folgte. Der Stollenbergbau gehörte damit der Vergangenheit an. Freiherr von Romberg, vermutlich Conrad II. von Romberg, verkaufte die Zeche Glückauf-Tiefbau 1869 an den "Eisenbahnkönig" Strousberg, der sie 1872 an die Dortmunder Union weitergab. In jenem Jahr hatte die Zeche eine Belegschaft von über 1.000 Beschäftigten. Im Jahr 1910 ging die Zeche Glückauf-Tiefbau an die Deutsch-Luxemburgische Bergwerks- und Hütten AG.
  2. identisch mit dem heutigen H.? T. Cramm verneint dies.
  3. betraf dieser denn sein ganzes Unternehmen und nicht nur den Wald?
  4. 1884 kaufte der Dortmunder Kaufmann Hermann Kehl das 1881 stillgelegte Walzwerk für 50.000 Taler (150.000 Mark) und gründete die Baroper Walzwerk AG.
  5. wann?
  6. Hier wären Zahlen angebracht.