12. April 1943

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Editorial 1938 1939 1940 1941 1942 1943 1944 1945 1946 1947 1948 1949 Epilog Anhang

Chronik 40–45

Januar Februar März April Mai Juni Juli August September Oktober November Dezember Eine Art Bilanz Gedankensplitter und Betrachtungen Personen Orte Abkürzungen Stichwort-Index Organigramme Literatur Galerie:Fotos,Karten,Dokumente

Chronik 45–49

1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20. 21. 22. 23. 24. 25. 26. 27. 28. 29. 30. 31.

Erfahrungen i.d.Gefangenschaft Bemerkungen z.russ.Mentalität Träume i.d.Gefangenschaft

Personen-Index Namen,Anschriften Personal I.R.477 1940–44 Übersichtskarte (Orte,Wege) Orts-Index Vormarsch-Weg Codenamen der Operationen im Sommer 1942 Mil.Rangordnung 257.Inf.Div. MG-Komp.eines Inf.Batl. Kgf.-Lagerorganisation Kriegstagebücher Allgemeines Zu einzelnen Zeitabschnitten Linkliste Rotkreuzkarte Originalmanuskript Briefe von Kompanie-Angehörigen

English
GEO INFO
Petrowskaja Karte — map
Gegend um Petrowskaja[1]

Wir marschieren in Petrowskaja ein, wo wir eine SS-Division ablösen.[2] Ich werde mit meinem Zug an den Südrand des großen Dorfes gelegt, wo ich in der letzten Straße Quartier beziehe, deren Häuser in eine weite Ebene auslaufen. Diese Ebene ist schon Niemandsland, denn am jenseitigen Ende liegt der Feind. Um ihm die Einsicht in die Straße zu versperren, hat die SS eine hohe Schilfblende hinter den letzten Häusern quer über die Straße gezogen.

Bei der Übernahme der Quartiere spreche ich auf einem Hof zwei SS-Leute an, die mir russisch antworten. Der Zugführer erklärt mir, dass die beiden gefangene Russen seien. Sie waren nach der Gefangennahme bei der Kompanie geblieben und hätten sich hervorragend bewährt. Man habe ihnen daher SS-Uniformen gegeben und sie wie Kameraden behandelt. Bei einem überraschenden Vorstoß der Sowjets seien sie einmal hinter die russischen Linien geraten und waren tagelang verschwunden. Man hatte sie bereits abgeschrieben, als sie eines Tages plötzlich wieder auftauchten. Sie hatten sich durch die russischen Linien wieder zu den Deutschen gemogelt. Sie sind fanatische Sowjetfeinde.

Als ich in eine Stube trete, sehe ich einen SS-Mann, der seine Sachen zusammenpackt und bei der Gelegenheit ein schön besticktes Handtuch, das der Bäuerin gehört, mit einpackt.

Petrowskaja liegt in einer weiten und tiefen Mulde, die vom Iwan nicht eingesehen werden kann. Deshalb schießt er auch selten in das Dorf. Obgleich die Straße am Dorfrand, in der meine Quartiere und Feuerstellungen liegen, am ehesten eingesehen werden kann, ist sie noch die ruhigste. Nur in einer Nacht gab es einen kurzen Aufruhr. Ein Spähtrupp der Schützenkompanie war von meiner Straße aus in die weite, freie Ebene hinaus gegangen, um das Gelände zu sondieren. Hier stand in etwa achthundert Metern Entfernung eine hohe Strohmiete. Als der Spähtrupp ahnungslos darauf zuging, erhält er plötzlich Feuer aus der Dieme. Der Spähtruppführer tat das einzig Richtige in dieser Situation. Da die Wiese keinerlei Deckung bot, griff er an, sprang dicht an den Strohhaufen heran und steckte ihn in Brand. Dabei kamen zwei Iwans in den Flammen um. Es stellte sich heraus, dass die Russen in dieser Strohmiete eine B-Stelle hatten und buchstäblich vor unserer Nase doch in das Dorf gucken konnten. Hätten die Iwans nicht geschossen, wäre der Spähtrupp achtlos weiter gelaufen. Da der Trupp aber direkt auf den Haufen zukam, glaubten die Iwans sich entdeckt und schossen.

Sowjetische Unterwasserbrücke

Die Division hält in Petrowskaja einen dreitägigen Pionierkurs ab, an dem auch ich teilnehme. Wir hören Vorträge über das russische Pionierwesen, über den Bau von Unterwasserbrücken, erhalten Unterweisungen über die wichtigsten Pioniertätigkeiten in Praxis und Theorie, um sie später notfalls selbst ausführen zu können, wie z. B. Gebrauch von Sprengladungen, geballten und gestreckten Ladungen, S- (Schrapnell-) und T- (Teller-) Minen, Sprengung von Drahthindernissen oder Panzern im Gefecht. Kursusleiter ist ein Pionierhauptmann.

Der Tross meiner alten 8. Kompanie liegt auch in Petrowskaja. Ich war heute dort und habe die alten Kameraden besucht. Fritz Schulz ist immer noch Spieß. Er hat sich jetzt als Offizieranwärter beworben. Aus diesem Grund muss er noch einmal für zwei Monate zur Frontbewährung nach vorn, obgleich er sich schon ••• S. 128 •••im Frankreichfeldzug an der Front das EK II geholt hatte. Er will aber kein Aufhebens machen und geht also in Kürze an die Front.


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Personen-Index Namen,Anschriften Personal I.R.477 1940–44 Übersichtskarte (Orte,Wege) Orts-Index Vormarsch-Weg Codenamen der Operationen im Sommer 1942 Mil.Rangordnung 257.Inf.Div. MG-Komp.eines Inf.Batl. Kgf.-Lagerorganisation Kriegstagebücher Allgemeines Zu einzelnen Zeitabschnitten Linkliste Rotkreuzkarte Originalmanuskript Briefe von Kompanie-Angehörigen

  1. Osteuropa 1:300.000 Blatt Z 50 bei MAPSTER
  2. SS-Panzergrenadierdivison "Wiking", liegt später hinter der Front „in Auffrischung“