26. März 1942

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Editorial 1938 1939 1940 1941 1942 1943 1944 1945 1946 1947 1948 1949 Epilog Anhang

Inhaltsverzeichnis

Januar Februar März April Mai Juni Juli August September Oktober November Dezember Eine Art Bilanz Gedankensplitter und Betrachtungen Personen Orte Abkürzungen Stichwort-Index Organigramme Literatur Galerie:Fotos,Karten,Dokumente

Chronik

1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20. 21. 22. 23. 24. 25. 26. 27. 28. 29. 30. 31.

Erfahrungen i.d.Gefangenschaft Bemerkungen z.russ.Mentalität Träume i.d.Gefangenschaft

Personen-Index Namen,Anschriften Personal I.R.477 1940–44 Übersichtskarte (Orte,Wege) Orts-Index Vormarsch-Weg Codenamen der Operationen im Sommer 1942 Mil.Rangordnung 257.Inf.Div. MG-Komp.eines Inf.Batl. Kgf.-Lagerorganisation Kriegstagebücher Allgemeines Zu einzelnen Zeitabschnitten Linkliste Rotkreuzkarte Originalmanuskript Briefe von Kompanie-Angehörigen

English
GEO INFO
Bilbassowka Karte — map
Verleihungsurkunde zum Eisernen Kreuz 2. Klasse, unterzeichnet vom Divisionskommandeur Sachs

••• S. noch 76, Teil F •••26.3.42. Ich werde zum Kompaniechef gerufen. Da wir unter einem Dach wohnen, brauche ich nur ins Nebenzimmer zu gehen. Als ich eintrete, steht Oberleutnant Jablonski da, und neben ihm Fritz Schulz, unser Spieß. Ich melde mich vorschriftsmäßig und wundere mich im Stillen über diese Zusammenkunft. Der Chef und der Spieß lassen mich rufen! Warum? Da überreicht mir der Kompaniechef das Eiserne Kreuz II. Klasse für tapferes Verhalten vor dem Feind in den harten Kämpfen der letzten Tage. Der Chef macht dabei ein säuerliches Gesicht. Vor drei Monaten wollte er mich am liebsten als Offizieranwärter streichen, und jetzt muss er mir das Eiserne Kreuz verleihen. Ihm habe ich es auch bestimmt nicht zu verdanken. Wahrscheinlich hat mich Oberleutnant Rasche für den Angriff zur Wiedereroberung des Dorfes vorgeschlagen. Oder auch der Leutnant, dessen MG-Zug ich in den folgenden Tagen zugeteilt war und der mich von Anfang an gut leiden konnte. Am wahrscheinlichsten ist, dass sie mich beide gemeinsam vorgeschlagen haben. Da es üblich ist, ••• S. 77 •••dass das EK am Tag der Verleihung offen getragen wird, baumelt es nun den ganzen Tag am schwarz-weiß-roten Band sichtbar im Knopfloch meines Waffenrocks. Ein Mann meines Granatwerferzuges ist verwundert über meine Auszeichnung, weil ich während der harten Kampftage beim Zug überhaupt nicht zu sehen war. Er weiß natürlich nicht, dass ich gerade in diesen Tagen bei der Infanterie in vorderster Front gekämpft habe. So entstehen falsche Vorstellungen, weil man die Hintergründe nicht kennt.

••• S. noch 77, Teil G. Dieser Abschnitt gehört in den Zusammenang der Kämpfe in Krassnoarmeisk und könnte dort an einer beliebigen Stelle stehen; die Original-Reihenfolge kann hier einfach beibehalten werden. •••Auf der rechten Seite des Dorfes dehnt sich ein breites Tal, das dann von einem ziemlich steilen Hang begrenzt wird. Oben auf der Hochebene liegt das Dorf Bilbassowka. Wir können es gut sehen, weil seine Häuser bis an den Rand des Steilhanges heranreichen. Das Dorf wird von dem Bewährungsbataillon 500 gehalten. Es ist ein beruhigendes Gefühl, diese Bewährungseinheit neben sich zu haben, denn wo das Bewährungsbataillon 500 steht, kommt kein Russe durch.

••• S. noch 77, Teil G1 •••Über das Bewährungsbataillon erzählt man eines Tages etwas Unerfreuliches. Da waren ein paar Überläufer gekommen. Denen hätten sie die Ohren abgeschnitten und mit der Meldung zu ihren Linien zurückgejagt, so ginge es jedem, der dem Bewährungsbataillon in die Hände fiele. Wenn das stimmt, dann müsste man diesen Idioten auch die Ohren abschneiden, denn das wäre ja die beste Propagandahilfe, die wir den roten Politruks liefern könnten. In Zukunft würde jeder Russe lieber bis zum letzten Atemzug kämpfen, als sich zu ergeben oder überzulaufen. Außerdem sind gerade Überläufer oft Antibolschewisten oder bringen Information mit. Ganz zu schweigen von der unsoldatischen, brutalen Verstümmelung wehrloser Gegner und der Vertrauensenttäuschung.


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