1. Juli 1941

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Editorial 1938 1939 1940 1941 1942 1943 1944 1945 1946 1947 1948 1949 Epilog Anhang

Chronik 40–45

Januar Februar März April Mai Juni Juli August September Oktober November Dezember Eine Art Bilanz Gedankensplitter und Betrachtungen Personen Orte Abkürzungen Stichwort-Index Organigramme Literatur Galerie:Fotos,Karten,Dokumente

Chronik 45–49

1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20. 21. 22. 23. 24. 25. 26. 27. 28. 29. 30. 31.

Erfahrungen i.d.Gefangenschaft Bemerkungen z.russ.Mentalität Träume i.d.Gefangenschaft

Personen-Index Namen,Anschriften Personal I.R.477 1940–44 Übersichtskarte (Orte,Wege) Orts-Index Vormarsch-Weg Codenamen der Operationen im Sommer 1942 Mil.Rangordnung 257.Inf.Div. MG-Komp.eines Inf.Batl. Kgf.-Lagerorganisation Kriegstagebücher Allgemeines Zu einzelnen Zeitabschnitten Linkliste Rotkreuzkarte Originalmanuskript Briefe von Kompanie-Angehörigen

English
GEO INFO
Bobrka Karte — map
OKW-Lagekarte 1941/Juli Karte — map

Wir erreichen den nächsten Ort. Es ist Bobrka.[1] Auch hier herrschen Wut und Empörung unter der ukrainischen Bevölkerung. Auch hier ist eine Judenverfolgung im Gange. Gerade haben sie einen Juden gesteinigt. Nachdem er in einer Mauerecke zusammengebrochen war, ließ man von ihm ab und überließ ihn seinem Schicksal. Da liegt er nun blutend, halb bewusstlos. Sein Atem geht keuchend und stoßweise. Er ist rothaarig, und man sagt, er sei einer der schlimmsten gewesen. In dem Haus, vor dem wir gerade stehen, haben sich einige Juden eingeschlossen. Daraufhin stecken die Ukrainer das Haus kurzerhand in Brand. Inzwischen ist aber der Starost benachrichtigt worden, der eilig herbeigelaufen kommt und den Brand zu löschen befiehlt. Das geschieht dann auch. Nun aber zerschlagen die Belagerer die Fensterscheiben, brechen die Haustür auf und dringen in das Haus. Bald hören wir ••• S. 22 •••klatschende Schläge und das Kreischen von Frauen. Ich blicke durch die zerschlagenen Fenster in die Stube. Da sitzt ein alter Jude mit langem, grauem Bart in einem Lehnstuhl, starr und aufrecht, und blickt mich unverwandt mit stechendem Blick an. Ein anderer Jude, ebenfalls mit langem Graubart, will das Haus verlassen. Da wird er entdeckt, und einige Leute halten ihn lachend am Kaftan fest, schlagen ihn zu Boden und laufen dann fort, weil andere Ereignisse ihre Aufmerksamkeit erregt haben. Der Jude bleibt liegen, mit dem Gesicht im Straßenstaub, und blickt nur mit einem Auge vorsichtig umher, nach seinen Peinigern Ausschau haltend. Die aber kommen plötzlich zurück und fallen erneut mit Steinen und Fußtritten über ihn her. Sie schleifen den nun Bewusstlosen auf eine Wiese und lassen ihn dort liegen. Auf der Wiese steht ein Zivilist, der die Armbinde eines Hilfspolizisten trägt und mit einer Schrotflinte bewaffnet ist. Da gesellt sich ein deutscher Landser zu ihm. Aus seinen Gesten entnehme ich, dass er den Polizisten überreden will, dem Juden den Gnadenschuss zu geben. Der junge Mann weigert sich offensichtlich, aber der Landser lässt nicht locker, bis der Junge an den Juden herantritt, anlegt und danebenschießt. Aber der hartnäckige Landser redet so lange auf ihn ein, bis der Hilfspolizist schließlich zögernd und widerwillig ein zweites Mal die Schrotflinte an den Kopf des Juden hält und abdrückt. Wir haben diesen Vorgang von der Straße aus beobachtet. Im Weggehen muss ich an den frechen Frevel der Juden denken, mit dem sie bei Christi Verurteilung dem Pilatus entgegenschrien: „Sein Blut komme über uns und unsere Kinder!“ Der Herr hat es ihnen wörtlich heimgezahlt.


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