Die Verwaltungsorganisation in den deutschen Schutzgebieten

unter besonderer Berücksichtigung des Karten- und Vermessungswesens

Inhalt:

  • Inhalt

Die Seite befindet sich noch im Aufbau. Wesentliche Ergänzungen fehlender
Fakten und Jahreszahlen aus neuen Quellen erfolgen in nächster Zeit,
insbesondere die Auswertung der 2008 erschienenen Dissertation
Deutsche Kolonialkartographie 1884-1919 (von R. Hafeneder).

Zentralbehörden

Die Verwaltung der Schutzgebiete oblag dem Auswärtigen Amt*), das für diese Aufgabe eine Kolonialabteilung erhielt. Diese wurde 18xx als Reichskolonialamt*) verselbständigt. Das Pachgebiet Kiautschou unterstand abweichend davon dem Reichsmarineamt*). An den Vermessungs- und Kartierungsarbeiten wirkte die Königlich Preußische Landesaufnahme mit.

*) Die Exekutive des deutschen Kaiserreichs gliederte sich in Ämter, die für die einzelnen Ressorts zuständig waren. Sie wurden nicht Ministerien genannt, da es nach der Reichsverfassung nur einen verantwortlichen Minister gab, den Reichskanzler.

Schutzgebiet Deutsch-Ostafrika,
zugleich als Muster für die generelle Gliederung und Aufgabenstruktur der Schutzgebietsverwaltung

Die Verwaltung in den Schutzgebieten wurde duch Behörden ausgeübt, die im großen und ganzen gleichmäßig organisiert waren, mit Abweichungen, die die jeweiligen besonderen Verhältnisse erforderten, und in unterschiedlichem Umfang je nach der Größe der verschiedenen Schutzgebiete.

Erwerb xx.xx.18xx, Kapitulation xx.xx.19xx

ca. 4.500 Kolonisten, 8.000.000 Eingeborene

Zentralverwaltung (Gouvernement), ca. 450 Beamte und Angestellte:

Gerichtsbarkeit über die Europäer (die Gerichtsbarkeit über die Farbigen oblag der Lokalverwaltung):

Wegen Personalmangels mussten die Richter nicht unbedingt die Befähigng zum Richteramt besitzen, wenn auch das Bemühen bestand, solche zu finden.

Lokalverwaltung (Eingeborenenrechtsprechung, Polizei, Steuererhebung, Wegebau, Inbesitznahme und Verpachtung von Kronland):

Unabhängig von den Bezirksamtmännern zur Aufsicht über die Schutzbestimmungen für Eingeborene (Anwerbeordnung):

Post- und Telegraphendienst (untersteht direkt dem Staatssekretär des Reichspostamtes):

Schutzgebiet Togo

Erwerb xx.xx.18xx, Kapitulation xx.xx.19xx

Schutzgebiet Kamerun

Erwerb xx.xx.18xx, Kapitulation xx.xx.19xx

An mehreren Vermessungsexpeditionen hat Hptm Foerster teilgenommen.

Schutzgebiet Deutsch-Südwestafrika

Erwerb xx.xx.18xx, Kapitulation xx.xx.19xx

15.000 Europäer, 200.000 Eingeborene; im Deutsch-Herero-/Deutsch-Nama-Krieg zusätzlich ca. 17.000 Soldaten

Schutzgebiete der Südsee/Schutzgebiet Neuguinea ?

Erwerb xx.xx.18xx, Kapitulation xx.xx.19xx

Schutzgebiet Samoa

Bildung xx.xx.18xx, Kapitulation xx.xx.19xx

Pachtgebiet Kiautschou

Erwerb 06.03.1898, Kapitulation xx.xx.19xx

Das Pachtgebiet Kiautschou unterstand nicht dem Auswärtigen Amt/Reichskolonialamt, sondern dem Reichsmarineamt.

Quellen
  1. Hans Zache (Hrg.): Die Deutschen Kolonien in Wort und Bild, Nachdruck durch Verlagsgruppe Weltbild GmbH, Augsburg 2003 (Originalausgabe: Das Deutsche Kolonialbuch, Wilhelm Andermann Verlag, 2. Aufl., Berlin/Leipzig 1926);
    aus diesem Buche vor allem der Aufsatz von Hans Zache: Die deutsche Kolonialverwaltung
  2. Oskar Albrecht: Beiträge zum militärischen Vermessungs- und Kartenwesen und zur Militärgeographie in Preußen (1803-1921), in: Geoinformationsdienst der Bundeswehr, Schriftenreihe Heft 1/2004
  3. Ausführlicher Bericht über die Verhandlungen der Obersten militärischen Vermessungsstelle im Deutschen Reiche und in seinen Schutzgebieten während der ersten Gesamtsitzung vom 25. Februar bis 1. März 1918 (ohne Verfasser-/Herausgeberangabe)
  4. Wolfram Hartmann: »... als durchaus unerwünscht erachtet ...«. Zur Genese des >Mischehenverbotes< in Deutsch-Südwestafrika, in: Larissa Förster, Dag Henrichsen, Michael Bollig (Hrsg.): Namibia - Deutschland. Eine geteilte Geschichte. (Ethnologica, Neue Folge, Band 24) Edition Minerva, Köln 2004
  5. Karlheinz Graudenz, Hanns-Michael Schindler: Die deutschen Kolonien. Geschichte der deutschen Schutzgebiete in Wort, Bild und Karte, Weltbild Verlag GmbH, Augsburg 1988 (4. Auflage 1989)
  6. Rudolf Hafeneder: Deutsche Kolonialkartographie 1884-1919, in: Geoinformationsdienst der Bundeswehr, Schriftenreihe Heft 1a und b/2008

Links

Diese Seite verwendet Stil- und Graphik-Elemente des folgenden Internetprojekts, als dessen Ergänzung sie sich versteht:

-=[ Deutsche Schutzgebiete, die Kolonien des Deutschen Reichs 1871 - 1918 ]=-

Weitere Seiten dieser Ergänzung: Die Verwaltungsorganisation in den deutschen Schutzgebieten unter besonderer Berücksichtigung des Karten- und Vermessungswesens  Moderne Qualitätsprodukte aus den ehemaligen deutschen Schutzgebieten  Links zum Thema "Deutsche Schutzgebiete / Kolonien"

© für den Inhalt: Winfried Schrödter - kolonien (at) vexilli (punkt) net - Seite zuletzt geändert am 24. November 2008 22:26 Westeuropäische Normalzeit