Dies ist ein Lambertuslied aus einer Sammlung, die ich aus dem Gedächtnis niedergeschrieben habe.
Auftritt des Schäfersohnes und des Edelmannes innerhalb des Kreises der Teilnehmer, die als Vorsänger während der ersten beiden Strophe und der Refrains die Pyramide gegenläufig umkreisen, zum Absingen ihrer jeweiligen Strophen aber voreinander stehenbleiben. Der Gesang wird ggf. von entsprechenden Gesten begleitet.
Ein Edelmann ritt zum Tor hinsaus,
ein Schäfer trieb seine Lämmerlein hinaus.
Refrain (stets dem Text gemäß abzuwandeln):
Falleri, fallera, fallerallalalala,
ein Schäfer trieb seine Lämmerlein hinaus.
Der Edelmann zog sein Hütchen wohl ab
und bot dem Schäfer ein' schönen guten Tag.
Refrain
O Edelmann, lasst Euer Hütchen nur oben,
ich bin nur ein armer Schäfersohn.
Refrain
Seid Ihr nur ein armer Schäfersohn,
was lauft Ihr in Samt und Seide herum?
Refrain
Was geht Euch reichen Edelmann das an,
wenn's nur mein Vater bezahlen kann?
Refrain
Da kriegt der Edelmann den Krimmel in den Kopf
und warf den Schäfer ins allertiefste Loch.
Refrain; währenddessen kriecht der Schäfersohn auf eine entsprechende Geste
des Edelmanns unter die Pyramide und verharrt dort.
[Fehlt mir hier eine Strophe?]
Auftritt des Schäfers:
O Edelmann, lasst meinen Sohn am Leben,
ich will Euch dreihundert Taler geben!
Refrain
Dreihundert Taler sind mir kein Geld,
Dein Sohn soll sterben auf weitem, weitem Feld.
Refrain
O Edelmann, lasst meinen Sohn am Leben,
ich will Euch dreihundert Lämmerlein geben!
Refrain
Dreihundert Lämmer sind mir kein Wert,
Dein Sohn soll sterben auf freier, freier Erd'.
Refrain
O Edelmann, lasst meinen Sohn am Leben,
ich will Euch meine jüngste Tochter geben!
Refrain; ich kann mich nicht mehr erinnern, ob nicht der Schäfer ein
kleineres Mädchen aus den Teilnehmern an der Hand ergriff - vor oder nach dieser
Strophe - und sie dem Edelmann an die Hand gab.
Deine jüngste Tochter ist mir wohl wert!
Dein Sohn soll leben auf freier, freier Erd'!
Refrain; der Schäfersohn krabbelt unter der Pyramide hervor.
Im Internet stößt man ausschließlich auf Fassungen, in denen zum Schluss der Schäfersohn die Tochter des Edelmannes bekommt. Selbst wenn dies die Originalversion sein sollte, so erscheint sie mir doch völlig unverständlich, und so ging es wohl auch denen, die den von uns gesungenen Text schufen.
Winfried Schrödter